Neonatales Opioidentzugssyndrom: Werden die Leitlinien umgesetzt?

In den USA nimmt der Opioidmissbrauch signifikant zu. Damit verbunden ist ein Anstieg von Neonatal Opioid Withdrawal Syndromes (NOWS). Die American Academy of Pediatrics (AAP) passte 2020 ihre Leitlinien zu dessen Management an. Die retrospektive Kohortenstudie von Hahn et al. verglich die Krankenhausaufenthaltsdauer, die Versorgung auf neonatologischen Intensivstationen (NICU) und die angewandte Pharmakotherapie vor und nach Bekanntwerden der neuen Empfehlungen.

Fazit

Nahezu ¾ aller Kliniken verwendeten weniger Medikamente und fast alle reduzierten die NICU-Aufenthalte. Der Anteil pharmakologischer Behandlungen auf Normalstationen nahm zu, aber 36 % der Krankenhäuser behandelten weiter ausschließlich auf der NICU. Hier und bei der Medikamentenapplikation insgesamt sehen die Studienautor*innen noch ein Optimierungspotenzial. Die deutliche Reduktion der NICU-Behandlungen stelle eine erhebliche Verbesserung dar, unterstütze die Entwicklung einer Bindung von Mutter und Kind, stärke die elterliche Zuversicht und verringere Barrieren beim Stillen. Einschränkend weisen Hahn et al. darauf hin, dass Einflussfaktoren, wie kindliche Komorbiditäten und mütterliche Charakteristika, aufgrund des Studiendesigns nicht einfließen konnten.

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Article published online:
03 December 2024