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DOI: 10.1055/a-2351-1500
Umfrage zum Einsatz von Nasentamponaden in der sinunasalen Chirurgie
Survey on the use of nasal tamponades in sinunasal surgeryZusammenfassung
Hintergrund Die Ambulantisierung rhinochirurgischer Eingriffe wird derzeit intensiv diskutiert und insbesondere von politischer Seite stark propagiert. Viele Fragen zur Stratifizierung in ambulante oder stationäre Durchführung sind unklar. Insbesondere ist das Vorgehen bei Anwendung von Nasentamponaden bisher nicht ausreichend diskutiert.
Material und Methoden Deutschlandweite Umfrage unter niedergelassenen und in Kliniken tätigen Hals-, Nasen-, Ohrenärzten zur Verwendung von Nasentamponaden in der Rhinochirurgie und zum Auftreten von Komplikationen in Zusammenhang mit einer Tamponade.
Ergebnisse 85,6% der Antwortenden verwenden eine Nasentamponade zumindest manchmal bei der Chirurgie von Septum und Nasenmuscheln/lateraler Nasenwand, 44,2% grundsätzlich. Bei der Nasennebenhöhlenchirurgie sind dies 94,1% bzw. 49% der Antwortenden. Überwiegend wurde die Anwendung von sich nicht auflösenden Tamponaden angegeben. Die am häufigsten beobachteten Komplikationen waren eine Blutung unter liegender Nasentamponade (>50% der Antwortenden) und eine Dislokation nach dorsal (24% der Antwortenden), die ein notfallmäßiges Eingreifen erforderte. Eine Todesfolge wurde bei 5 Patienten beschrieben. Ein Patient erlitt eine dauerhafte Hirnschädigung nach Hypoxie.
Schlussfolgerungen Die Anwendung einer sich nicht auflösenden Nasentamponade mit Okklusion der Nasenhaupthöhle kann zu einer relevanten Gefährdung der Patienten führen, die ein notfallmäßiges Eingreifen erforderlich macht und deshalb die stationäre Überwachung erfordert.
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Abstract
Objective Currently, there is an intensive discussion about enhancing and expanding outpatient rhinosurgical procedures. Many questions about how to stratify into out- and inpatient procedures are still not sufficiently clarified. Particularly, the use of nasal packing materials is not adequately discussed.
Material and Methods We performed a Germany-wide survey among otorhinolaryngologists regarding the use of nasal packing materials in sinonasal surgery. Additionally, we asked for any complication in relation to nasal packing.
Results In 85,6% nasal packing was used for septal and turbinate surgery at least occasionally, in 44,2% always. In sinus surgery these numbers are 94,1% and 49%, respectively. Non-resorbable nasal packing materials were predominantly used.
Most frequent complications were bleeding with nasal packing in situ (> 50% of respondents) and posterior dislocation (24% of respondents), requiring emergency treatment. Death was listed in 5 patients. One patient suffered from permanent brain damage due to hypoxia.
Conclusions Application of non-resorbable nasal packing materials with occlusion of the nasal cavity carry a substantial risk of complications, which necessitate emergency treatment, thus requiring inpatient care.
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Schlüsselwörter
Rhinochirurgie - Septumplastik - Nasennebenhöhlenoperation - Nasentamponade - Komplikationen - Blutung - AspirationKeywords
Sinunasal surgery - FESS - nasal packing - complications - postoperative bleeding - aspirationEinleitung
Tamponaden in Nase und Nasennebenhöhlen können in sehr verschiedenen Arten und Indikationen angewendet werden und unterschiedlich lange geplante Anwendungszeiten haben [1] [2] [3] [4].
Auch wenn bekannt ist, dass nach sinunasaler Chirurgie auf eine Nasentamponade verzichtet werden kann [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12], verbleibt eine Reihe von Gründen und Vorteilen, eine Nasentamponade zu verwenden: Dies betrifft vor allem die Blutstillung am Ende der Operation, aber auch die günstige Beeinflussung der Wundheilung und ggf. die topische Applikation von Medikamenten [2] [4].
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Praxis und die perioperative Versorgungsqualität bei Einsatz von Nasentamponaden nach rhinochirurgischen Eingriffen genauer zu analysieren. Darauf aufbauend sollen die Ergebnisse in einer weiteren Arbeit in den Kontext von Faktoren gestellt werden, unter denen eine ambulante oder stationäre Durchführung rhinochirurgischer Eingriffe stattfinden sollte.
Deshalb wurde im Rahmen einer deutschlandweiten Umfrage unter niedergelassenen und in Kliniken tätigen Hals-, Nasen-, Ohrenärzten der aktuelle Status quo der Verwendung von Nasentamponaden in der sinunasalen Chirurgie und aufgetretener Komplikationen erhoben.
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Material und Methoden
Studienablauf
Ein Fragebogen zu Häufigkeit des Einsatzes von Nasentamponaden in der sinunasalen Chirurgie, Tamponadenarten, Verweildauer und Komplikationen wurde erstellt und in das Umfrageportal SurveyMonkey eingepflegt.
Über den Verteiler der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie sowie des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte wurden alle Mitglieder von den jeweiligen Geschäftsstellen per Mail angeschrieben und um Teilnahme an der Umfrage gebeten. Die Umfrage erfolgte online anonym über das Umfrageportal SurveyMonkey und erfüllte die Vorgaben der DGSVO.
Die Teilnehmenden wurden zunächst gebeten, ihren Tätigkeitsbereich anzugeben. Falls keine operative Tätigkeit angegeben wurde, war die Teilnahme nach diesem Schritt beendet, da nur der Einsatz von Nasentamponaden in der sinunasalen Chirurgie beurteilt werden sollte.
Die Studienleiter erhielten die anonymen Daten zur Auswertung. Die Daten wurden anonym in Excel gespeichert und ausgewertet.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden mit Excel (Fa. Microsoft 2010, Redmond, WA, USA) deskriptiv ausgewertet. Die Erstellung der Tabellen erfolgte mit Excel bzw. Word (Fa. Microsoft 2010, Redmond, WA, USA).
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Inhalt der Umfrage
Der Inhalt des Anschreibens sowie des Fragebogens ist in [Abb. 1] im Anhang dargestellt.
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Ethische Gesichtspunkte
Die Studie wurde im Einklang mit nationalem Recht und der Deklaration von Helsinki in ihrer aktuellen Fassung durchgeführt. Es wurden keine personenbezogenen Daten erhoben, gespeichert oder ausgewertet. Die Studienleiter hatten zu keinem Zeitpunkt Zugang zu persönlichen und personenbezogenen Daten der Teilnehmenden. Eine Identifikation der Teilnehmenden war nicht möglich. Aus diesem Grund wurde eine Beratung für die Studie von der Ethikkommission der Albert-Ludwigs-Universität als nicht notwendig eingestuft (Nr. EK-Freiburg: 23–1397-Anfrage).
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Ergebnisse der Umfrage
Die Umfrage wurde zweimal an insgesamt 3256 Personen versandt. Wir erhielten 527 Beantwortungen, 193 aus einer Praxis mit operativer Tätigkeit, 172 aus kommunalem/kirchlichem/privatem Krankenhaus und 129 aus einem Universitätsklinikum (Rücklaufquote 16%). In 33 Fällen erübrigte sich die weitere Auswertung der Umfrage, da es sich um eine Praxis ohne operative Tätigkeit handelte. 214 Mal antwortete ein/e Oberärztin/Oberarzt, 108 mal ein/e Assistenzärztin/arzt, 96 ein/e Chefärztin/Chefarzt.
85,6% der Befragten verwenden eine Nasentamponade bei der Chirurgie von Septum und Nasenmuscheln/lateraler Nasenwand, 41,4% bei einem Teil der Operationen, 44,2 % nach allen diesbezüglichen Eingriffen ([Abb. 1], [Abb. 2], [Abb. 3]).
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Zu entfernende Nasentamponade: Hierbei dominieren Gummifingerlinge (gemeint sind im Weiteren Schaumgummikörper in Gummifingerlingen, die fadenarmiert sind) mit 73,4%, gefolgt von PVA-Tamponaden ohne Hülle (13,3%) und PVA-Tamponaden mit Hülle (4,7%). 13,5% verwenden diese Tamponaden nicht (Angabe „keine“).
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Sich auflösende Nasentamponade: Hierbei dominiert Chitosan mit 11,1%, gefolgt von Gelatine (7,9%) und Polyurethan (2,0%). 71,3% verwenden diese Tamponaden nicht (Angabe „keine“).
94,1% der Befragten verwenden eine Nasentamponade bei der Nasennebenhöhlenchirurgie, 45,1% bei einem Teil der Operationen, 49% nach allen diesbezüglichen Eingriffen ([Abb. 1], [Abb. 2], [Abb. 3]).
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Zu entfernende Nasentamponade: Hierbei dominieren Gummifingerlinge mit 73,4%, gefolgt von PVA-Tamponaden ohne Hülle mit 14,2% und PVA-Tamponaden mit Hülle in 4,5%. 13,5% verwenden diese Tamponaden hierbei nicht (Angabe „keine“).
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Sich auflösende Nasentamponade: Hierbei dominiert Chitosan mit 21,9%, gefolgt von Gelatine (11,7%) und Polyurethan (4,5%). 48,7% verwenden diese Tamponaden hierbei nicht (Angabe „keine“).
Keine Tamponade wird von 14,4% (Septum-Muschelchirurgie) oder 5,9% (Nasennebenhöhlenchirurgie) verwendet. Dabei verzichten Niedergelassene öfter auf Nasentamponaden als in der Klinik Tätige: 20,8% versus 10,6% bei der Septum-Muschelchirurgie und 7,9% versus 4,7% bei der Nasennebenhöhlenchirurgie.
Die zu entfernenden Tamponaden wurden am häufigsten am Morgen des Folgetages nach der Operation entfernt (55,7%), in einem Drittel der Fälle nach 2–3 Tagen ([Tab. 1]).
Die häufigste beobachtete Komplikation war eine Blutung unter und trotz liegender Nasentamponade, die von >50% der Befragten ein- oder mehrfach registriert wurden ([Tab. 2]). Diese Blutungen fanden sich bei allen Tamponadentypen, wobei die Häufigkeitsverteilung dem Verwendungsverhalten zu entsprechen scheint ([Tab. 3]).
Häufig waren zudem beobachtete Dislokationen, die weit überwiegend nach dorsal erfolgten (24,1% der Antwortenden).
In 19 Fällen wurde eine akute Luftnot bemerkt (4,3%, bezogen auf 439 Antwortende). In 7 Fällen wurde eine Aspiration als Komplikation angegeben ohne weitere Aufschlüsselung.
Eine Todesfolge wurde bei 5 Patienten beschrieben ([Tab. 4]), je 1× eine eingetretene Hirnschädigung nach Hypoxie, eine notwendige Reanimation und eine Bronchoskopie mit Entfernung von Gelatine – Angaben über die Gesamtzahl der Patienten im entsprechenden Kollektiv lagen jedoch nicht vor.
Art der Dislokation |
Weitere Komplikation |
Anzahl |
Anzahl bzw. Folge der Dislokation |
Anzahl |
Bemerkungen |
Dislokation nach dorsal |
106 |
||||
Luftnot |
19 |
||||
Bleibende Schädigung/Todesfolge/Reanimation |
|||||
Hirnschädigung |
1 |
||||
Reanimation |
1 |
||||
Todesfolge |
5 |
[Tab. 5] |
|||
Bronchoskopie |
1 |
Gelatine |
|||
Aspiration |
7 |
||||
Verschlucken |
4 |
||||
ohne Folge |
3 |
||||
ÖGD erfolgt |
1 |
||||
Dislokation nach anterior |
21 |
4× wurde die Tamponade verschluckt und wurde in einem Fall über eine Ösophagogastroskopie (= ÖGD) geborgen, ansonsten ohne weitere Folgen auf natürlichem Weg ausgeschieden.
Zuordnungen von Komplikationen zum Beobachtungszeitraum oder zur Anzahl durchgeführter Operationen sind methodenbedingt nicht möglich.
Einzelne Komplikationen entstanden auf Basis der Desintegration von Tamponaden, wobei unklar bleibt, ob dies durch eine fehlerhafte Anwendung oder durch eine Materialschwäche bedingt war.
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Diskussion
Nasentamponaden und rhinochirurgische Operationen
Entsprechend unserer Umfrage wird die überwiegende Anzahl rhinochirurgischer Operationen in Deutschland unter Verwendung einer Nasentamponade durchgeführt.
Dies entspricht der Umfrage von Deuss et al 2024 über Aspekte der Therapie der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen in deutschen Kliniken.
Indikationen für die Anwendung einer Nasentamponade sind z.B.
-
ein erhöhtes Blutungsrisiko bei Einnahme von Antikoagulanzien, dem Vorliegen von Blutgerinnungsstörungen oder einer vom Patienten angegebenen erhöhten Blutungsneigung,
-
eine persistierende diffuse Blutung am Ende der Operation,
-
ein Schutz vor postoperativer Aspiration von Blut,
-
das Stützen des mechanisch instabilen Anteils der Nase [1] [2] [4] [13].
Das Einlegen einer Nasentamponade erfolgt nach Maßgabe des Operateurs am Ende des Eingriffs und richtet sich neben dem Preis, der Verfügbarkeit der Materialien nach Art und Ausmaß der Operation, intraoperativen Faktoren, Patienten-abhängigen Faktoren und der Präferenz des Operateurs. Untersuchungen aus und Vergleiche mit anderen Ländern helfen in diesem Zusammenhang nur bedingt weiter, da gerade die Verwendung von Nasentamponaden, mutmaßlich auch aufgrund der verschiedenartigen Finanzierung von Verbrauchsgütern, in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist [1].
In Deutschland dominiert weiterhin der Gummifingerling als Nasentamponade, sowohl bei der Septumplastik und Muschelchirurgie als auch der Nasennebenhöhlenoperation. Die aufgrund der glatten Oberfläche empfohlene PVA-Tamponade mit Hülle [4] wird seltener eingesetzt als die PVA-Tamponade ohne Hülle.
Bei den sich auflösenden Tamponaden werden am häufigsten Chitosanmaterialien eingesetzt.
Mögliche Komplikationen und Risiken im Zusammenhang mit der Verwendung von Nasentamponaden hängen vom eingesetzten Material ab und sind an anderer Stelle ausführlich beschrieben worden [1] [4] [13] [14].
Im Kontext der ambulanten Chirurgie sind vor allem 3 Aspekte der Verwendung von Nasentamponaden relevant:
-
Die Verwendung unter dem Aspekt der Nachblutungsgefahr.
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Der Effekt der Nasenobstruktion auf Apnoen und Hypopnoen und die nächtliche Sauerstoffsättigung
-
Die Komplikationsmöglichkeit der Dislokation
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Nasentamponade und Nachblutungsgefahr
Ein relevanter Grund, Nasentamponaden zu verwenden, ist die persistierende diffuse Blutung am Ende der Operation und/oder eine erhöhte Blutungsneigung bzw. das generelle Nachblutungsrisiko [4]. Hierbei sind bekannte Gerinnungsstörungen, die Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulantien oder eine vom Patienten angegebene, nicht näher spezifizierte Blutungsneigung relevant.
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind sehr gut vereinbar mit den Angaben aus der Literatur, die zeigen, dass Nachblutungen nach rhinologischen Operationen grundsätzlich häufig sind und mit bis zu 16,2% den häufigsten Grund darstellen, nach ambulanter Chirurgie den Notdienst in Anspruch zu nehmen [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30].
Bei Kombination aus Blutung und Dislokation einer Tamponade (nach vorn) wird die medizinische Beurteilung durch Fachpersonal (ärztlich und/oder Pflege) besonders dringlich, um zu klären, inwieweit eine Blutung tolerabel ist oder weitergehende Maßnahmen erforderlich sind.
Das Besondere der Blutungen nach rhinologischen Operationen ist nicht nur, dass aufgrund des Blutverlustes eine behandlungsbedürftige Kreislaufinstabilität eintreten kann. So liegt die Häufigkeit einer vitalen Bedrohungssituation bei Patienten, die wegen Nasenblutens die Klinik aufsuchen bei > 10% [3] [31] [32] [33] [34] [35].
Das in den Pharynx laufende Blut führt zusätzlich einerseits zum Verschlucken, was eine Übelkeit und abruptes Erbrechen auslösen kann. Dieses wiederum kann zur Aspiration führen, wenn der Patient auf dem Rücken liegt. Das in den Pharynx laufende Blut kann außerdem direkt zur Aspiration führen.
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Nasentamponade und Effekt auf Apnoen und Hypopnoen, obstruktive Schlaf-Apnoe (OSA) und nächtliche Sauerstoffsättigung
Eine vollständige nasale Obstruktion, wie sie durch eine beidseitige Nasentamponade verursacht wird,
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erhöht die Anzahl von Apnoen und Hypopnoen bei Gesunden [36] [37] [38] [39] [40],
-
erhöht die Anzahl von Apnoen und Hypopnoen bei Patienten mit OSA [38] [41] [42]. Während sich bei Friedman et al. polysomnografisch nur bei Patienten mit mildem OSA (RDI = Respiratory Disturbance Index <15) eine Auswirkung zeigte, fanden sich bei Suzuki et al. ein erhöhter negativer intrathorakaler Druck vor allem bei moderater und schwerer OSA,
-
führt zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung bei einem nicht unerheblichen Anteil der Patienten [38] [43],
-
und kann somit ein obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom auslösen und/oder verstärken [44] [45]. Risikofaktoren sind Übergewicht (BMI) und ein höherer Mallampati Score (modif.) [45].
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Nasentamponaden und Dislokation
Das Dislokationsrisiko von zu entfernenden Nasentamponaden ist trotz Sicherungsmaßnahmen nicht vernachlässigbar. Dies wird durch die Häufigkeit einer angegebenen Dislokation nach dorsal eindrucksvoll bestätigt, die 24,1% der Antwortenden schon einmal erlebt haben.
Diese Dislokation verlangt sofortiges ärztliches Eingreifen und ist ein absoluter Notfall. Bei Dislokation nach dorsal in den Nasenrachen und den Oropharynx kommt es zum sofortigen nicht unterdrückbaren Würgereiz und ggf. zur Atemnot. Die weitere Dislokation kann zum Verschlucken oder zur Aspiration bzw. Verlegung des Kehlkopfeinganges führen. Sie macht die sofortige Entfernung der Tamponade als lebensrettende Maßnahme notwendig.
Die angegebenen 5 Todesfälle und 1 Patient mit Hirnschädigung belegen die Relevanz dieser Komplikationsmöglichkeit. 1,1% der insgesamt 527 Antwortenden haben eine solche Komplikation erfahren, wobei die Frequenz in Bezug auf die Anzahl der tamponierten Patienten unklar bleibt.
Es kamen zusätzliche Angaben wie Aspiration ohne weitere Aufschlüsselung in 7 Fällen, eine notwendige Reanimation ohne offensichtliche bleibende Folgen, eine Bronchoskopie mit Entfernung von Gelatine, ein Verschlucken in 4 Fällen mit einer Bergung mittels Ösophagogastroskopie (= ÖGD) in einem Fall vor.
Wie die Umfrage und auch die Literatur zeigen, kommen schwerwiegende Komplikationen mit Aspiration, Ingestion und ggf. Todesfolge bei zu entfernenden, aber auch bei sich auflösenden Tamponaden vor [14] [46] [47] [48]. Ein valider Vergleich der Häufigkeiten ist aus den vorliegenden Daten nicht möglich. Eine Publikation solch tragischer Fälle findet selten statt (publication bias); eine offizielle Erfassung existiert nicht.
Zu beachten ist, dass der Gummifingerling aufgrund seiner Struktur und glatten Oberfläche das größte Potenzial zur Dislokation nach dorsal und zur Aspiration mit ggf. Todesfolge hat, wie es sich auch in den Ergebnissen der Umfrage widerspiegelt.
Der Gummifingerling ist entsprechend dieser Umfrage gleichzeitig die am häufigsten verwendete Nasentamponade in Deutschland.
Eine Dislokation nach ventral kann mit einer Blutung vergesellschaftet sein. Auch hier ist kurzfristiges ärztliches Eingreifen erforderlich zur Prüfung der klinischen Situation und ggf. erneuter Tamponierung aufgrund persistierender Blutung.
Aus der Häufigkeit der Dislokation und der potenziell häufigen Mortalität / Morbidität in diesem Zusammenhang und der Notwendigkeit, notfallmäßig zu handeln, ergibt sich, dass bei Verwendung von nicht resorbierbaren, insbesondere oberflächenglatten Nasentamponaden eine stationäre Therapie geboten ist, solange diese in situ ist.
Dies gilt nicht in gleicher Weise für resorbierbare Nasentamponaden, bei deren Verwendung vergleichbare Ereignisse deutlich seltener sind, auch wenn direkte Vergleichszahlen fehlen.
Weiterhin ergibt sich aus den Ergebnissen, dass auf die Applikation von Nasentamponaden mit höherem Gefährdungspotenzial verzichtet bzw. deren Einsatz überdacht werden sollte. Alternativ können Produkte mit niedrigerem Gefährdungspotenzial eingesetzt oder auf eine Nasentamponade ganz verzichtet werden.
In diesem Zusammenhang ist auf die korrekte Fixierung und auch Entfernung von Nasentamponaden unter Berücksichtigung der Anwenderhinweise des jeweiligen Herstellers hinzuweisen [1] [4] Gebrauchsanweisung Rhinotamp, Gebrauchsanweisung Suntouch).
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Empfohlen ist eine beidseitige Tamponade (Rhinotamp; dies scheint zwar für Suntouch ebenfalls eine sinnvolle Empfehlung, ist in der Gebrauchsanweisung jedoch nicht aufgeführt).
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Verknoten der rechts- und linksseitigen Tamponade bzw. Fadensicherung durch Verklebung paranasal bei einseitiger Tamponade.
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Fixation zweifach am Nasenrücken
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Schutz des Nasenstegs durch Aufbringen eines Stegschutzes.
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Entfernen der Tamponaden nicht an den Haltefäden, sondern an der eigentlichen Tamponade.
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Methodenkritik
Zu bedenken ist, dass aus Kliniken ggf. eine mehrfache Beantwortung durch verschiedene Mitarbeiter erfolgen konnte im Unterschied zu niedergelassenen operativ Tätigen, die nur als Einzelperson antworteten.
Dem steht entgegen, dass der individuelle Beobachtungszeitraum altersabhängig ist, welcher durchschnittlich in der Praxis höher ist als in der Klinik. Es ist dennoch von einer nicht benennbaren, aber überproportionalen Gewichtung der Klinikgepflogenheiten auszugehen.
Dies war methodisch leider nicht auszuschließen.
Insofern dürfen die Zahlenangaben, die die Verteilungshäufigkeit der Anwendung von Nasentamponaden darstellen, nicht als absolutes Maß wahrgenommen, sondern müssen mit einer gewissen Zurückhaltung betrachtet werden.
Auch ist eine Zuordnung der Komplikationen zu einem Beobachtungszeitraum oder zur Anzahl durchgeführter Operationen methodenbedingt nicht möglich. Deshalb beziehen sich die Prozentangaben auf die erteilten Antworten und nicht auf die Anzahl eingesetzter Tamponaden.
Die Anonymisierung führt dazu, dass nicht eindeutige Antworten (z.B. Pat lag nach Septumplastik … tot im Bett) nicht eindeutig als Komplikation einer Nasentamponade gesehen werden kann, auch wenn dies vom Antwortenden offensichtlich so bewertet wurde.
Dennoch zeigen die Daten das Gefährdungspotenzial auf. Die absoluten Häufigkeiten geben immerhin einen Einblick in die klinische Relevanz.
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Fazit
Diese Betrachtungen in Kombination mit den Ergebnissen der Umfrage unterstützen das Statement der Literatur, dass die Verwendung einer Nasentamponade ein relevanter und häufiger Grund ist, eine rhinochirurgische Operation nicht ambulant durchzuführen [49].
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Interessenkonflikt
Rainer Weber: Empfang von Honoraren oder Beratungsgebühren: GSK, Hommel Pharma, Infectopharm, KARL STORZ, Sanofi-Aventis, Sidroga, Spiggle & Theis, Stryker. Bernhard Olzowy: Vortragshonorare für Radiofrequenzchirurgiekurse seitens der Fa. Neuwirth Medical Products, die selbstauflösende Chitosantamponaden (PosisepX) vertreibt. Frank Haubner: Honorare für Vorträge bei folgenden Firmen: Brainlab, Spiggle&Theis, Neuwirth, RG Ärzteberatung. Robert Böscke: Reisekostenerstattungen: Sanofi, GSK, Allergopharma, MedEL, Cochlear; Vortragshonorare: Sanofi, GSK Achim Beule: Vorträge für AstraZeneca, GlaxoSmithKline, Happersberger otopront, Medtronic, Novartis, Sanofi Aventis, Xion; Beratertätigkeit für AstraZeneca, GlaxoSmithKline, Medtronic, Novartis, Sanofi Aventis, Durchführung von wissenschaftlichen Studien an der Uniklinik Münster für Allakos, AstraZeneca, BioMed Elements/EU, Bristol Myers Squibb, GlaxoSmithKline, Happersberger otopront/AiF,Sanofi Aventis, Winicker Norimed; insgesamt aber keine Tätigkeiten mit Schwerpunkt „Nasentamponaden“ oder mit Bezug zu dieser Publikation Thomas Kühnel: Glaxo Smith Kline: Advisory Board; Karl Storz Endoskope: bezahlte Tätigkeit bei Operationskursen; Sanofi: Advisory Board (Einladung), Vortragstätigkeit; Dt. Fachgesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Dt. Fachgesellschaft für Schädelbasischirurgie
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Publication History
Received: 22 June 2024
Accepted: 23 June 2024
Article published online:
30 September 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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