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Gesundheitsberufe fordern Gesundheitsgipfel – Bündnis Gesundheit
Während in den kommenden Jahren viele im Gesundheitswesen Beschäftigte altersbedingt aus dem Berufsleben aussteigen, werden das Durchschnittsalter und der Behandlungsbedarf der Bürger*innen immer größer. Aus diesem Grund fordern nun 40 im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossene Organisationen die Bundesregierung auf, einen Gesundheitsgipfel im Bundeskanzleramt einzuberufen. Dabei sollen alle Politikbereiche miteinbezogen werden, die die gesundheitlichen Belange der Menschen in Deutschland betreffen.
Viele Akteure im Bündnis Gesundheit beschreiben den Zustand des Gesundheitswesens als kritisch. So auch die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler: „Der Teufelskreis von Überlastung, Erschöpfung und Abwanderung von Fachkräften in andere Berufe konnte bisher nicht durchbrochen werden.“ Laut ihrer Aussage könne das Gesundheitssystem in seiner aktuellen Verfassung keine größeren gesundheitlichen Krisen bewältigen. Wartezeiten und Versorgungseinschränkungen gehören bereits zum Alltag und gefährden die Sicherheit flächendeckender Versorgung sowie die Gesundheit der Beschäftigten.
„Unser Gesundheitswesen braucht versorgungsorientierte, praxistaugliche und nachhaltige Strukturen“, fordert Ute Repschläger, Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten. „Natürlich brauchen wir in allen Berufen höhere Ausbildungskapazitäten. Vor allem aber müssen die in der Versorgung tätigen Kolleginnen und Kollegen vor Überlastung geschützt werden. Arbeitsbedingungen dürfen nicht weiter dazu führen, dass Fachkräfte sich beruflich umorientieren und das Gesundheitswesen bewusst verlassen.“
„Gesundheit und Pflege bilden die Grundlage für eine lebenswerte, sozial und politisch stabile Gesellschaft“, betont Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe. So haben Projekte wie die Krankenhausreform und die Notfallreform das Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Allerdings muss die Bundesregierung die Übergangs- und Transformationsphasen finanziell absichern.
Die im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossenen Organisationen entwickelten als Grundlage für den Krisengipfel im Kanzleramt ein Thesenpapier, das an das Bundeskanzleramt übermittelt wird. Es beinhaltet Maßnahmen zu den drei wesentlichen Handlungsfeldern Fachkräftemangel, Strukturreformen und Finanzierung der Versorgung. Die vollständige Nachricht können Sie im Internet unter der Adresse https://bit.ly/Gesundheitsgipfel nachlesen.
ens


Publication History
Article published online:
07 November 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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