intensiv 2024; 32(06): 281
DOI: 10.1055/a-2385-4343
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es Ihrem Patienten geht, den Sie vor drei Monaten über einen Zeitraum von sechs Wochen jeden Tag aufopferungsvoll gepflegt haben? Sie haben dazu beigetragen, dass er trotz multipler Verletzungen die Intensivstation erfolgreich hinter sich gelassen hat und in sein familiäres Umfeld zurückkehren konnte. Welche Herausforderungen stehen jetzt für ihn und seine Familie an und was beeinträchtigt ihn weiterhin? Ist mit dem Überleben die Rückkehr in ein „normales“ Leben wie vor dem Unfall möglich oder ist er nicht mehr so leistungsfähig wie vor der Intensivbehandlung?

Kritisch erkrankte ehemalige Intensivpatienten leiden häufig noch lange Zeit unter physischen, psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen, die ihr Leben und das ihres familiären Umfelds bestimmen. In den vergangenen Jahren hat sich zunehmend die Forschung mit den Einschrän-kungen der Gesundheit und der Lebensqualität dieser Patientengruppe beschäftigt und dies als Post-Intensive Care Syndrome (PICS) beschrieben.

Von daher wollen wir uns in dieser Ausgabe im Schwerpunkt mit dem „Leben nach der Intensivstation“ auseinandersetzen. Peter Nydahl und seinem Autorenteam ist es gelungen, dieses hochkomplexe Themengebiet umfassend zu beleuchten und Wege aufzuzeigen, wie wir schon auf der Intensivstation anfangen können, Einfluss auf eine erfolgreiche Rehabilitation zu nehmen. Dazu müssen wir ein Verständnis davon entwickeln, welche Beeinträchtigungen auf die Betroffenen zukommen und wie wir diesen begegnen können. Die Patienten und ihr soziales Umfeld werden es uns danken.

Freuen Sie sich auf die aktuelle Ausgabe – und viel Vergnügen bei der Erweiterung Ihres Wissens.

Ihr

Lothar Ullrich



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Article published online:
08 November 2024

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