Zusammenfassung
Hintergrund Das Applizieren einer Kinesiotapeanlage (KTA) gilt als
etabliertes Verfahren, um Schmerzzuständen entgegenzuwirken. Gegenstand dieser
Pilotstudie ist die Frage, ob eine KTA dazu beitragen kann, durch Rennradfahren
induzierte Nackenschmerzen zu reduzieren und die zervikale Beweglichkeit zu
erhalten.
Materialien und Methodiken In dieser prospektiven und einfach
verblindeten Pilotstudie wurden 33 Teilnehmende an mehrtägigen Radsportevents
mit durch das Training hervorgerufenen Nackenschmerzen und
Rotationseinschränkungen des Kopfes berücksichtigt. Die Teilnehmenden wurden in
zwei Gruppen randomisiert und erhielten eine KTA bzw. eine Placebotapeanlage vor
dem Training. Die Daten wurden jeweils zwei Tage vor und nach der
Trainingseinheit erhoben. Ermittelt wurden die Druckschmerzschwellen an drei
unterschiedlichen Lokalisationen des oberen Rückens, die Rotation der
Halswirbelsäule sowie die Schmerzwahrnehmung mittels visueller Analogskala
(VAS), derenerrechnete Differenzen den primären Endpunkt abbildeten. Der
Vergleich erfolgte mittels Tests auf Signifikanz. Zudem wurden demographische
Parameter und die Trainingsleistung in den letzten zwölf Monaten
berücksichtigt.
Ergebnisse Signifikante Unterschiede konnten in der VAS (p<0,002)
festgestellt werden. Bezüglich der passiven Rotation der Halswirbelsäule und der
Druckschmerzschwelle konnten keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen
werden.
Schlussfolgerung Diese Pilotstudie liefert Hinweise, die den Nutzen von
KTA zur Prävention von mechanisch induzierten Nackenschmerzen im Radsport
bestätigen könnte. Profitieren konnten in dieser Studie auch Teilnehmende aus
der Kontrollgruppe. Weitere Forschung mit dem Fokus auf Nackenschmerzen und der
Anwendung einer geeigneten Tapeanlage ist zu empfehlen, um zuverlässige Aussagen
zur Effektivität treffen zu können.
Abstract
Background The application of a Kinesiotape-application (KTA) is an
established procedure to counteract pain conditions. The subject of this study
is the question of whether a KTA can help to reduce cycling-induced neck pain
and to maintain cervical mobility.
Materials and methods In this prospective and single-blinded pilot study
33 participants in multi-day cycling events with exercise-induced neck pain and
rotational restrictions of the head were considered. The participants were
randomized into two groups and received a KTA or a placebo tape application
before training. The data was collected two days before and after the training
session. Measured were the pressure pain thresholds at three different
localizations of the upper back, the rotation of the cervical spine and the pain
perception using a visual analogue scale, the calculated differences of which
represented the primary endpoint. The comparison was made using analysis of
variance. In addition demographic parameters and training performance in the
last twelve months were taken into account.
Results Significant differences were found in the perception of pain
(p<0.002). With regard to the passive rotation of the cervical spine and the
pressure pain threshold no significant differences could be demonstrated.
Conclusion The results of this pilot study support the benefits of KTA
for the prevention of mechanically induced neck pain in cycling. Further
research with a focus on neck pain and the use of a suitable taping system is
recommended in order to be able to make more reliable statements on
effectiveness.
Schlüsselwörter Haltemuskulatur - Kinesiotape - Rückenschmerzen - Radfahren
Keywords cycling - kinesio tape - postural muscles - back pain