Radiologie up2date 2025; 25(01): 37-55
DOI: 10.1055/a-2415-4877
Urogenitale Radiologie

Die Bildgebung von Hodentumoren - Diagnostik, Staging und Nachsorge

Imaging of testicular tumors – diagnosis, staging and aftercare
Luca Funk
,
Uwe Bieri
,
Daniel Hausmann
,
Gerd Stuckmann
,
Lukas Hefermehl
Preview

Hodenkrebs betrifft hauptsächlich jüngere Männer und ist damit eine Herausforderung für Diagnostik und Therapie. Mit steigenden Heilungsraten dank Fortschritten in der Bildgebung und Behandlung rückt die Verbesserung des Stagings und der minimalinvasiven Nachsorge in den Fokus. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die diagnostischen Verfahren, legt besonderen Wert auf strahlungsarme Techniken und informiert über die Leitlinien zur Nachsorge.

Abstract

Testicular cancer primarily affects younger men, presenting a unique challenge for diagnosis and treatment. With increasing cure rates due to advances in imaging and therapy, the focus is shifting towards optimizing staging and minimally invasive follow-up care. Our latest article provides a comprehensive overview of state-of-the-art diagnostic techniques, emphasizes low-radiation approaches, and highlights the latest guidelines for follow-up care to ensure long-term quality of life for patients.

Kernaussagen
  • Die Bildgebung mittels Ultraschall ist entscheidend für die initiale Diagnose von Hodentumoren und ermöglicht die Unterscheidung zwischen intra- und extratestikulären Läsionen sowie die Beurteilung des kontralateralen Hodens.

  • Moderne Schnittbildverfahren wie CT und MRT spielen eine zentrale Rolle im Staging bei Hodentumoren, um das Ausmaß der Erkrankung zu bestimmen und Metastasen nachzuweisen.

  • Die MRT bietet bei unklaren sonografischen Befunden eine höhere Sensitivität und Spezifität in der Beurteilung von Hodentumoren, ist aber aufgrund der höheren Kosten und spezifischer Indikationen (z. B. unklare Sonografiebefunde, Bestimmung der lokalen Ausbreitung zur Planung hodenerhaltender Operationen, Abgrenzung zwischen paratestikulären und intratestikulären Läsionen) begrenzt.

  • Für die spezifische Beurteilung von Residualmassen nach Chemotherapie bei Hodentumoren zeigt die FDG-PET/CT eine überlegene Sensitivität und Spezifität gegenüber der CT allein, besonders bei Residualtumoren über 3 cm.

  • Die Abdomensonografie hat ihre Bedeutung in der Nachsorge von Hodentumoren in Niedrig-Risiko-Situationen, wobei sie die Schnittbildgebung ersetzen kann, um eine unnötige Strahlenexposition zu vermeiden.

  • Die MRT des Schädels sollte bei Patienten mit schlechter Prognose sowie bei Vorliegen neurologischer Symptome oder exzessiver β‑hCG-Wert-Erhöhung ergänzend zum Staging eingesetzt werden.

  • Die genaue Interpretation von Serumtumormarkern in Kombination mit bildgebenden Verfahren liefert wertvolle Informationen zum Tumorstadium, Therapieansprechen und zur Früherkennung von Rezidiven.



Publication History

Article published online:
27 February 2025

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