Nephrologie aktuell 2025; 29(01): 14-23
DOI: 10.1055/a-2435-8694
Schwerpunkt
Nephrologie

Impfschutz vor Pneumonien bei CKD

Frühzeitige Grundimmunisierung gegen respiratorische Infektionen
Uta Kunter
Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Rheumatologische und Immunologische Erkrankungen (Med. Klinik II), Uniklinik RWTH Aachen, Aachen
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Zusammenfassung

Infektionen, insbesondere der unteren Atemwege, gehören zu den häufigsten Hospitalisierungsanlässen und sind weltweit die zweithäufigste Todesursache bei Patienten mit fortgeschrittener chronischer Nierenerkrankung (CKD: „chronic kidney disease“). Deren oft höheres Lebensalter und ausgeprägte Komorbidität tragen erheblich dazu bei. Pneumonien führen nicht nur unmittelbar zu Morbidität, Mortalität und Ressourcenverbrauch, sondern erhöhen das Risiko des Patienten für einen vorzeitigen (vor allem kardiovaskulären) Tod noch bis zu 10 Jahre nach einem überstandenen Infekt. Immundefizienz/Immunsuppression ist – nicht unerwartet – als unabhängiger Risikofaktor für ambulant erworbene Pneumonien nachgewiesen worden. Eine konsequente Prävention durch Impfung ist unerlässlich. Mit nachlassender Nierenfunktion nimmt die Impfantwort ab, Grundimmunisierungen sollten daher möglichst frühzeitig durchgeführt beziehungsweise vervollständigt werden. Zu den drei wichtigsten Impfungen bei CKD gehören saisonale Influenza, COVID-19 („coronavirus SARS-CoV-2“) und Pneumokokken, letztere ab sofort mit einem 20-valenten Konjugatimpfstoff (PCV20). Neu zugelassen wurden 2 RSV-Impfstoffe (RSV: „respiratory syncytial virus“). Zu den selteneren Ursachen von Atemwegsinfektionen gehören Masern und Varizellen, entsprechende Lebendimpfungen müssen rechtzeitig vor dem Beginn einer medikamentösen Immunsuppression abgeschlossen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Februar 2025

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