intensiv 2025; 33(01): 4-5
DOI: 10.1055/a-2442-4186
Einblick

Einblick

S3-Leitlinie zum geriatrischen Assessment

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie

Die erste S3-Leitlinie zum umfassenden geriatrischen Assessment (Comprehensive Geriatric Assessment, kurz CGA) bei hospitalisierten Patienten in Deutschland wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) veröffentlicht (online unter t1p.de/litms). 20 evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen sowie Statements hat ein interdisziplinäres Leitlinienteam aus mehr als 20 Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitet und dabei explizit die Gebiete in den Blick genommen, in denen das CGA am effektivsten wirkt: Notaufnahme, Onkologie, Orthogeriatrie, Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Akutgeriatrie. Zu den wichtigsten konsensbasierten Statements gehört, dass ein CGA im Sinne einer personalisierten Medizin stets bestimmte Dimensionen einer Person untersuchen sollte: mindestens Selbsthilfefähigkeit, Mobilität, kognitive Funktion inklusive Delir, Affekt, Ernährung und soziale Situation, dazu je nach persönlicher Situation auch Sensorik, Kommunikationsfähigkeit, Schlafsituation oder Polypharmazie. Wichtige evidenzbasierte Empfehlungen gehen z. B. auf die Notwendigkeit eines CGA bei älteren Menschen ein, die vor einer systemischen Krebstherapie stehen, hüftgelenksnahe Frakturen haben oder sich im akutgeriatrischen Setting befinden. Konsequent eingesetzt kann das CGA helfen, die im Krankenhaus erworbenen physischen und kognitiven Funktionseinbußen zu vermindern.



Publication History

Article published online:
03 January 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany