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DOI: 10.1055/a-2550-3754
Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines Hochschulischen Gesundheitsmanagements – Eine qualitative Studie
Facilitators and Barriers to Implementing University Health Management: A Qualitative Study- Zusammenfassung
- Abstract
- Einleitung
- Methodik
- Ergebnisse
- Literatur
Zusammenfassung
Hintergrund
Veränderungen an deutschen Hochschulen, wie z. B. Arbeitszeitverdichtung und Wettbewerbsorientierung, erfordern Investitionen in Gesundheitsförderung. Hochschulisches Gesundheitsmanagement (HGM) soll dabei die Entwicklung zu einem gesundheitsfördernden Setting unterstützen. Konzeptionelle Überlegungen legen zwar vielversprechende Erfolgsfaktoren für ein HGM vor, jedoch fehlt es an empirischen Studien. Ziel dieser qualitativen Studie ist es daher, Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs aus Expert:innensicht zu identifizieren.
Methodik
Es wurden 26 hochschulinterne und -externe Expert:innen in Leitfadeninterviews zu Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs befragt. Die Auswertung erfolgte inhaltsanalytisch nach Kuckartz mit Hilfe der Software MAXQDA 2020.
Ergebnisse
Es konnten acht gleichermaßen förderliche und hinderliche Faktoren bei der Implementierung eines HGMs identifiziert werden: Hochschulleitung, Gesundheit als Thema an Hochschulen, Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch, Struktur(aufbau), Zielgruppen, finanzielle Ressourcen, Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder. Darüber hinaus wirken sich bestimmte Förderfaktoren, wie die Orientierung an Richtlinien für eine gesunde Hochschule, sowie Barrieren, wie unterschiedliche Auffassungen von HGM und Zeitmangel, auf den Aufbau eines HGMs aus.
Schlussfolgerung
Es finden sich verschiedene Förderfaktoren und Barrieren für die Einführung eines HGMs. Diese Faktoren sind im Kontext der vielfältigen Strukturen, Historien und Größenordnungen von Hochschulen zu berücksichtigen. Es gibt demnach kein universelles Schema zum Aufbau und zur Umsetzung eines HGMs. Ein einheitliches Verständnis von HGM sowie eine Verankerung von Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder erscheinen grundlegend für eine erfolgreiche Implementierung von HGM.
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Abstract
Background
Changes at German universities, such as an increasing workload and a shift towards competition, require investments in health promotion. University Health Management (UHM) aims to support the development of a health-promoting setting. While conceptual considerations emphasize promising success factors for UHM, empirical studies are lacking. The aim of this qualitative study is therefore to identify facilitators and barriers to the implementation of UHM from the perspective of experts.
Methods
We interviewed 26 experts in guideline-based interviews regarding facilitators and barriers to implementing UHM. Data were analysed using content-analytical methods following Kuckartz, assisted by MAXQDA 2020 software.
Results
We identified eight factors that can be both supportive and inhibiting in the implementation of UHM: university leadership, health as a topic within universities, networks, collaboration and exchange, structural organization, target groups, financial resources, collaboration with health insurance providers, and state university laws. Additionally, individual supporting factors, such as adherence to guidelines for a healthy university, or barriers, such as a heterogeneous understanding of UHM and time constraints, influence the implementation.
Conclusions
Various facilitators and barriers can be found when introducing UHM. These factors need to be considered within the diverse structures, historical backgrounds, and sizes of universities. Thus, there is no universal blueprint for the development and implementation of UHM. A uniform understanding of UHM and the integration of health into state-level university seem fundamental for the successful implementation of UHM.
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Schlüsselwörter
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Studentisches Gesundheitsmanagement - Hochschulisches Gesundheitsmanagement - Universitäres Gesundheitsmanagement - Förderfaktoren und BarrierenKeywords
Corporate health management - Student health management - University - health management - Facilitators and barriersEinleitung
Hochschulen sind seit längerem darum bemüht, die Gesundheit ihrer Studierenden und Beschäftigten zu fördern [1]. Auch die Weltgesundheitsorganisation nahm bereits im Jahr 1997 die „Health Promoting Universities“ in ihr Programm auf, um weltweit Gesundheit in das Setting Hochschule zu integrieren [2] [3]. Veränderungen an Hochschulen, wie z. B. die Bologna-Reform im Jahr 1999 oder der demografische Wandel, welche zu einer stärkeren Wettbewerbsorientierung der Hochschulen mit Konsequenzen für die Arbeitsverdichtung bei Verwaltungen, Dozierenden und Studierenden führten, machen den gesteigerten Bedarf an Gesundheitsförderung deutlich [4] [5] [6].
Doch die Gesundheitsförderung an deutschen Hochschulen fokussierte bis zum Jahr 2015 mittels Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) v. a. Beschäftigte der Verwaltung, was nur ca. 10% der Hochschulangehörigen entsprach [5] [7] [8]. In den letzten Jahren hat das BGM auch den akademischen Bereich miteinbezogen [7] [9] und mit Inkrafttreten des Präventionsgesetzes im Jahr 2015 wurden unter Anregung des Arbeitskreises Gesundheitsfördernde Hochschulen (AGH) zusätzlich Studierende vermehrt in den Blick genommen [5] [7] [10] [11]. Somit führten einige Hochschulen neben dem BGM auch ein Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) ein [5].
Auf dem Weg zur gesunden Hochschule werden neuerdings alle Hochschulmitglieder[1] in einem übergeordneten Hochschulischen Gesundheitsmanagement (HGM) adressiert [5] [7] [10]. HGM kann als ein strukturell verankertes, systematisches Gesundheitsmanagement verstanden werden. Es soll in einem übergreifenden Gesamtkonzept gesunde Rahmenbedingungen und Strukturen von Arbeit, Studium, Lehre und Forschung gestalten sowie gesunde Verhaltensweisen aller hochschulischen Statusgruppen fördern [2] [15].
Preuß et al. (2022) haben Unterschiede und Überschneidungen von SGM und BGM im Hinblick auf die Etablierung eines HGMs zusammengefasst. Ein wesentlicher Unterschied liegt in den Zielgruppen der Studierenden im SGM und der Beschäftigten im BGM. Darüber hinaus ist die unterschiedliche strukturelle Verortung von SGM, bspw. oftmals im Hochschulsport (HSP), und BGM, bspw. in der Verwaltung bzw. in der Personalabteilung/-entwicklung, zu nennen. Zu den Überschneidungen zählen u. a. gemeinsame Ziele wie Partizipation oder Verhaltens- und Verhältnisprävention, sowie die Relevanz von Gremienarbeit und Steuerungsgruppen [15].
Für die erfolgreiche Etablierung eines HGMs gilt es, jene Synergieeffekte zu nutzen und weitere Schnittstellen zu identifizieren. So sollten bspw. übergreifende hochschulinterne Akteur:innen in einem übergeordneten Steuergremium vernetzt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, Konkurrenzsituationen zwischen BGM und SGM zu vermeiden. Eine gemeinsame zentrale Verortung von BGM und SGM an Hochschulen mit einer Koordinationsstelle HGM könnte hier eine sinnvolle Lösung darstellen [2] [5] [10] [15].
HGM als „Tool“ zur Gestaltung einer gesunden Hochschule gründet sich derzeit auf konzeptionellen Überlegungen und praxisbasiertem Wissen. Aus diesem wird für die erfolgreiche Implementierung eines HGMs u. a. eine unterstützende Hochschulleitung, die Integration von Gesundheit als Querschnittsaufgabe in alle Kernprozesse und Strukturen der Hochschule, die Etablierung eines Leitbilds „Gesunde Hochschule“ und die Beteiligung an externen Netzwerken zum Erfahrungsaustausch als wesentlich erachtet. Es fehlt jedoch an empirischen Studien im Bereich HGM [2] [3] [5] [10] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21].
Im Zuge der Etablierung eines HGMs an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PHHD) im Herbst 2023 wurde deshalb eine qualitative Studie durchgeführt, um die aufgezeigte Forschungslücke zu bearbeiten. Ziel war es, Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs aus Expert:innensicht zu identifizieren.
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Methodik
Zur Beantwortung der Forschungsfrage nach den Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs wurde eine explorative, qualitative Interviewstudie mit 26 hochschulinternen und -externen Expert:innen aus den Bereichen BGM, SGM, HGM, HSP und externe Beratung durchgeführt. Ziel der Studie war es, erste empirische Erkenntnisse für das Feld HGM zu gewinnen und damit die zukünftige Hypothesenbildung voranzutreiben [22]. Es wurde kein Ethikvotum für die Studie eingeholt, da diese keine sensiblen Daten oder Eingriffe umfasste und somit gemäß den institutionellen Vorgaben keine ethische Prüfung erforderlich war. Nachfolgend wird die methodische Vorgehensweise der Studie erläutert.
Leitfadenentwicklung
Im Frühjahr 2022 wurde mittels Literaturrecherche zu HGM und SPSS-Methode (Sammeln, Prüfen, Sortieren, Subsummieren) nach Helfferich [23] ein Interviewleitfaden entwickelt. Der Interviewleitfaden umfasst sieben erzählgenerierende Fragen mit Unterfragen zu Themen wie Erfahrungen zum HGM an der eigenen Hochschule, der wahrgenommenen Situation an anderen Hochschulen und zu Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs. Der vollständige Interviewleitfaden ist als Onlinematerial 1 zu finden. Für die zugrundeliegende Auswertung sind v. a. die folgenden Interviewfragen relevant, um der Forschungsfrage nach den Förderfaktoren und Barrieren zur Implementierung eines HGMs nachzugehen:
-
Inwiefern kann ein Zusammenführen der Handlungsfelder BGM und SGM gelingen?
-
Welche Förderfaktoren nehmen Sie an Hochschulen bezüglich der Implementierung eines HGM wahr? Welche Barrieren sehen Sie?
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Stichprobengewinnung
Die Auswahl der Stichprobe erfolgte zielgerichtet erstens durch eine Internetrecherche zu Koordinator:innen im Bereich HGM, SGM und BGM, zweitens über Kontakte des SGMs und BGMs der PHHD, sowie drittens mit Hilfe der Landkarte „Gesundheitsförderung an Hochschulen in Deutschland“ des Kompetenzzentrums Gesundheitsfördernde Hochschulen [24]. Im Oktober 2022 verorteten sich insgesamt 76 Hochschulen auf der Landkarte, davon 19 in der Kategorie HGM. In die Stichprobe wurden alle Hochschulen und Kontakte aufgenommen, die bereits ein HGM etabliert hatten oder sich in der Vorbereitung zur Implementierung befanden. Zusätzlich dazu wurden drei hochschulexterne Expert:innen befragt, die Hochschulen im BGM, SGM und/oder HGM beraten, um eine Außenperspektive auf den Forschungsgegenstand zu erhalten. Es wurde zudem auf eine bundesweite Verteilung sowie auf den Einschluss unterschiedlicher Hochschularten und -größen geachtet. Die Teilnehmenden wurden daraufhin per E-Mail kontaktiert und schriftlich über Ziele der Studie, Datenschutz und Interviewbedingungen informiert, um ihr Einverständnis einzuholen.
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Datenerhebung und -aufbereitung
Zwischen Mai und Dezember 2022 befragten zwei Projektmitarbeiterinnen 23 hochschulinterne sowie drei hochschulexterne Expert:innen aus den Bereichen HGM, BGM, SGM und HSP. Die Interviews wurden auf Wunsch der Interviewpartner:innen mit ein bis drei Personen geführt, um alle Beteilgten aus dem BGM, SGM, HGM und HSP der Hochschulen einzubeziehen. Sie wurden ausschließlich per Videokonferenz über Zoom abgehalten und dauerten im Durchschnitt 60 Minuten. Insgesamt konnten 21 Interviews mit 26 Personen geführt werden. Die Interviews wurden daraufhin inhaltlich-semantisch transkribiert [25] und anonymisiert.
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Datenauswertung
Die Auswertung erfolgte durch zwei Projektmitarbeiterinnen von Januar bis September 2023 in Anlehnung an die inhaltlich-strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz [26] und mittels der Software MAXQDA 2020 (VERBI GmbH, Berlin). Zunächst wurden deduktiv thematische Hauptkategorien anhand des Leitfadens entwickelt. Diese dienten einer ersten Kodierung des Materials. Anschließend wurden induktiv weitere (Sub-)Kategorien entlang des Materials bestimmt. Die deduktiven und induktiven Kategorien bildeten ein ausdifferenziertes Kategoriensystem. Nach der Kodierung des Materials wurden die Textpassagen parallel von zwei Projektmitarbeitenden paraphrasiert, Unstimmigkeiten diskutiert und konsentiert. Basierend auf der Paraphrasierung erfolgte eine fallübergreifende, thematische Auswertung zur Identifikation von Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs für alle Interviews [22] [26] [27]. Dabei wurde das Material anhand von Themen geclustert und zusammengefasst [27].
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Ergebnisse
Die Stichprobe besteht aus 26 Expert:innen für HGM, BGM, SGM und HSP, davon 17 Frauen und 9 Männer. Zwei Interviews wurden mit drei hochschulexternen Expertinnen bzw. Beraterinnen (w=3) und die weiteren 19 Interviews mit 23 hochschulinternen Koordinator:innen für HGM, BGM, SGM und HSP (w=14, m=9) geführt. Die befragten Koordinator:innen arbeiteten zum Zeitpunkt der Befragung an 19 unterschiedlichen Hochschulen, wie bspw. (Technischen) Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen. Die Größe der Hochschulen umfasst kleinere Hochschulen ab ca. 3500 Studierenden und ca. 300 Beschäftigten bis hin zu größeren Hochschulen mit bis zu 50 000 Studierenden und ca. 10 000 Beschäftigten. Die Hochschulen liegen bundesweit verteilt in 11 von 16 Bundesländern. [Tab. 1] bietet einen anschaulichen Überblick über die Charakterisierung der Stichprobe.
Merkmal |
Anzahl (n) |
---|---|
Gesamtanzahl der Teilnehmenden |
26 |
Geschlecht |
|
Weiblich |
17 |
Männlich |
9 |
Tätigkeitsbereich/Stellenverortung |
|
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) |
7 |
Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) |
6 |
Hochschulisches Gesundheitsmanagement (HGM) |
4 |
Hochschulsport |
6 |
Externe Beratung |
3 |
Hochschulstandort |
|
Baden-Württemberg |
2 |
Bayern |
1 |
Berlin |
2 |
Brandenburg |
1 |
Niedersachsen |
2 |
Nordrhein-Westfalen |
2 |
Rheinland-Pfalz |
1 |
Sachsen |
3 |
Sachsen-Anhalt |
2 |
Schleswig-Holstein |
1 |
Thüringen |
2 |
Art der Hochschule |
|
Universität |
6 |
Technische Universität (TU) |
6 |
Fachhochschule (FH)/Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) |
5 |
Technische Hochschule |
1 |
Pädagogische Hochschule |
1 |
Größe der Hochschule |
|
Anzahl der Studierenden |
|
Bis 5000 |
5 |
5001–15 000 |
9 |
15 001–30 000 |
1 |
Über 30 000 |
4 |
Anzahl der Beschäftigten |
|
Bis 500 |
3 |
501–2000 |
7 |
2001–5000 |
4 |
Über 5000 |
5 |
Auf Basis der Auswertung konnten acht gleichermaßen förderliche bzw. hinderliche Faktoren bei der Implementierung eines HGMs aus Sicht der befragten Expert:innen identifiziert werden. Diese sind „Hochschulleitung“, „Struktur(aufbau)“, „Gesundheit als Thema an Hochschulen“, „Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch“, „Zielgruppen“, „Finanzielle Ressourcen“, „Zusammenarbeit mit Krankenkassen“ und „Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder“. [Tab. 2] gibt eine Übersicht über diese zugleich förderlichen bzw. hinderlichen Faktoren. Darüber hinaus konnten weitere einzelne Faktoren in den Interviews gefunden werden, die entweder als Förderfaktoren (z. B. Orientierung an Richtlinien zur gesunden Hochschule) oder als Barrieren (z. B. heterogenes Verständnis von HGM) beschrieben wurden. Die verschiedenen Förderfaktoren und Barrieren werden nachfolgend erläutert.
Förderfaktoren und Barrieren zugleich |
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---|---|
Förderfaktoren |
Barrieren |
Hochschulleitung |
Hochschulleitung |
|
|
Weitere Entscheider:innen schwierig: |
|
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Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Förderfaktoren hochschulintern: Es ist ganz wichtig, die Hochschulleitung mit im Boot zu haben, das Rektorat oder Präsidium. Je nachdem, es gibt ja auch unterschiedliche Bezeichnungen, das ist ganz wichtig. Dass Rektor und Kanzler das auch wollen und mit unterstützen.“ |
„Ich glaube, die größte Hürde, die man nehmen muss ist, dass man die Hochschulleitung dazu bewegt, dass es ein wichtiges Thema ist. Weil es bringt nichts, wenn es nicht gewollt ist von der Organisation der Hochschule. Das würde ich so als Hauptfaktor sehen…“ |
Struktur(aufbau) |
Struktur(aufbau) |
|
|
Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Und was aber wichtig ist, was ich denke, was sehr wichtig ist, ist, dass es irgendwie einen Überbau gibt zum HGM, oder für das SGM. Wenn man unterschiedliche Steuerungsgruppen hat, eine für Studierende und eine für Beschäftigte, […] dann müssen die Akteure sich auch irgendwie treffen. Man muss das schon wieder zusammenführen und halt eben noch ein Lenkungsgremium vielleicht, was noch mal die Stränge zusammenführt von oben, oder mit dem Weitblick betrachtet, noch mal etablieren.“ |
„Ein großes Dilemma, vor dem wahrscheinlich jede Universität oder jede Einrichtung steht, die gerade so ein universitäres Gesundheitsmanagement oder HGM, SGM implementieren wollen. Es geht erstmal um Strukturentwicklung. Es geht erstmal extrem intensiv und es ist zeit-, arbeitskraftraubend darum, wie generiere ich erstmal die Mitsprache und wer ist denn überhaupt zuständig und darf ich etwas alleine entscheiden, also Entscheidungsmechanismen…“ |
Gesundheit als Thema an Hochschulen |
Gesundheit als Thema an Hochschulen |
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|
Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Naja, es ist auf jeden Fall steigendes Bewusstsein da. Also das beobachtet man ja nicht nur im Hochschulsetting, sondern generell / Leute interessieren sich viel mehr für Gesundheit, sind auch bereiter dafür vielleicht Geld in die Hand zu nehmen, belesen sich selber. Also ich denke, da ist in den letzten Jahren auch schon ein großes Umdenken da. Also auch eine neue Sensibilität.“ |
„Es gibt immer Themen, die offensichtlich viel wichtiger sind als das Thema Gesundheit. Da haben wir das Thema Digitalisierung, dann haben wir natürlich das Thema Forschung, jetzt ganz groß das Thema Nachhaltigkeit, das Thema Gender und Diversity, und das sind alles Themen, die sehr sehr wichtig sind und mit Fug und Recht hochgehangen werden. Und man hat immer das Gefühl, dass das Thema Gesundheit ja sowieso überall so mitwabert. Ne, das hat man ja Gesundheit. Und das finde ich die größten Hürden sich da zu positionieren, also wahrgenommen zu werden.“ |
Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch |
Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch |
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Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Ich habe natürlich auch bei uns noch das Glück, dass wir die Gesundheitswissenschaften hier haben und dadurch auch Lehrende, die uns da sehr wohlgesonnen sind…“ |
„Barrieren wären eben das Gegenteil. Wenn in der Hochschule dann eben keine Zusammenarbeit vorhanden ist.“ |
Zielgruppen |
Zielgruppen |
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Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Insofern sind da schon ganz große Überschneidungen und auch in den Themen, also ich sag mal so naiv, wir haben bestimmt fünfzig Prozent der Themen gerade, wenn es um Ernährung geht, eigentlich auch um Stress und Achtsamkeit, da sind die Angebote für beide Zielgruppen offen…“ |
„…weil im Endeffekt ist es ja eine unterschiedliche Zielgruppe. Die haben unterschiedliche Bedürfnisse vielleicht auch, wünschen sich unterschiedliche Dinge, dann muss man es halt entsprechend anpassen. Es kann ja trotzdem ein gleiches Angebot sein, aber noch mal individueller für die eine Zielgruppe und anders für die andere Zielgruppe. Da muss man dann halt noch mal hergehen und schauen, wer wünscht sich was und wer braucht was.“ |
Finanzielle Ressourcen |
Finanzielle Ressourcen |
|
|
Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Es braucht definitiv finanzielle und personelle Ressourcen.“ |
„Wie ich es gerade schon geschildert habe, es ist ein Versuch, es gibt den Willen, das zu machen, es scheitert oft an Finanzen, an Ressourcen…“ |
Zusammenarbeit mit Krankenkassen |
Zusammenarbeit mit Krankenkassen |
|
|
Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Was auf jeden Fall gefördert hat, ist sicherlich auch, dass es dann endlich das Präventionsgesetz gab, sodass darüber die Krankenkassen explizit in die Lage versetzt wurden, im Setting Hochschule substanziell zu fördern […] Also das heißt, das ist auf jeden Fall einer der ganz wesentlichen Förderfaktoren.“ |
„Also gerade das mit der Krankenkasse hat auf der einen Seite die Barriere, die Krankenkasse agiert häufig nach einem Schema und agiert nicht losgelassen. Also ist es so, dass die Krankenkasse ja nicht sagt, jetzt macht mal, ihr habt ja das Geld legt mal los.“ |
Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder |
Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder |
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|
Beispielhaftes Zitat: |
Beispielhaftes Zitat: |
„Wenn sich da die Hochschulgesetze erweitern würden und da auch entsprechende Ressourcen zur Verfügung gestellt werden würden, dann wäre das ein ganz, ganz großer Schritt für die Gesundheitsförderung von Studierenden und Mitarbeitenden, weil das ja oft noch ein sehr abschreckender Grund ist, wenn da mehr Ressourcen zur Seite gestellt werden würden und auch eine gewisse Verpflichtung miteinhergehen würde, da wäre sehr, sehr viel mitgeholfen.“ |
„Also von Landesseite aus gibt es da eigentlich keine größere Unterstützung. Die schreiben das mal in das Hochschulgesetz rein als Forderung, aber da wird kein Budget festgelegt oder irgendwelche Sonderzahlungen oder ähnliches, also da brauchen wir auch nicht drauf hoffen.“ |
Einzelne Förderfaktoren und Barrieren |
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Einzelne Förderfaktoren |
Einzelne Barrieren |
Orientierung an Richtlinien zur gesunden Hochschule, z. B. zehn Thesen AGH oder Thüringer Kodex |
Herausforderungen für Hochschulen in neuen Bundesländern → fehlende Vernetzung, fehlendes Marketing, Internationalisierung |
Konstante Weiterentwicklung des Gesundheitsmanagements |
Mangel an Zeit |
Gute Planung und Recherche (z. B. bei Maßnahmen) |
Heterogenes Verständnis von HGM |
Transparenz über Maßnahmen |
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Engagement der Koordinator:innen |
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Raum für HGM-Angebote |
Gleichermaßen förderliche bzw. hinderliche Faktoren bei der Implementierung eines HGMs
Hochschulleitung
Die Hochschulleitung wird in fast allen Interviews als Förderfaktor oder Barriere benannt. Die Unterstützung der Hochschulleitung ist eine wichtige Voraussetzung für die Implementierung eines HGMs. Dabei ist es entscheidend, dass die Koordinator:innen Überzeugungsarbeit leisten und z. B. den Mehrwert eines HGMs im Wettbewerb um Studierende und Beschäftigte hervorheben. Jedoch werden Überzeugungsarbeit, Beharrlichkeit sowie eine ständige Rechtfertigung für die Arbeit im Gesundheitsmanagement auch als Barrieren angesehen. Ohne eine Anerkennung von Gesundheit als Querschnittsthema durch die Hochschulleitung und eine verstetigte Finanzierung ist eine langfristige Planung im HGM unmöglich.
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Struktur(aufbau)
In fast allen Interviews wird der Struktur(aufbau) als Förderfaktor oder Barriere aufgegriffen. Als förderlich werden Strukturen wie bspw. ein Lenkungsgremium HGM mit u. a. Vertreter:innen aus Hochschulleitung, Fakultäten, Verwaltung und Studierenden und eine entfristete, koordinierende Stelle wahrgenommen. Zudem braucht es eine gleiche strukturelle Verortung von SGM und BGM sowie ein gemeinsames HGM-Budget. Barrieren können große Abstimmungsgremien und langwierige Abstimmungsprozesse sein. Die Überführung von SGM und BGM in ein HGM kann bspw. aufgrund der ursprünglichen strukturellen Verortung sowie bei der Verhandlung um Personalstellen Reibungspunkte hervorrufen.
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Gesundheit als Thema an Hochschulen
Gesundheit als Thema an Hochschulen wird in der Hälfte der Interviews als Förderfaktor bzw. Barriere angesprochen. Wenn Gesundheit als bewusstes und relevantes Thema von den Hochschulangehörigen wahrgenommen wird, kann es die Implementierung eines HGMs unterstützen. Dies erfordert ein gemeinsames Verständnis von Gesundheit sowie eine Verankerung von Gesundheit im Leitbild. Zudem sollte das bestehende Gesundheitsmanagement bspw. durch Gesundheitstage oder Leuchtturm-Projekte sichtbarer werden. Weiterhin sollte Gesundheit in die Lehre integriert werden. Eine fehlende Integration, ein mangelndes Gesundheitsbewusstsein sowie die Konkurrenz zu anderen Themen, wie bspw. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Diversität, stellen Barrieren dar.
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Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch
Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch werden in der Hälfte der Interviews als förderlich bzw. hinderlich wahrgenommen. Netzwerke fördern die Einführung eines HGMs, wenn sich bspw. mit anderen Hochschulen und internen Akteur:innen vernetzt wird. Der Austausch mit anderen Hochschulen ermöglicht Inspirationen für den Aufbau eines HGMs. Zudem braucht es hochschulinterne Fürsprecher:innen für das Thema Gesundheit, z. B. gesundheitswissenschaftliche Studiengänge. Mangelnde Zusammenarbeit, Konkurrenzdenken, fehlende Fürsprecher:innen und Netzwerke hindern den Aufbau eines HGMs. Die Komplexität des Hochschulsystems, von der Freiheit der Wissenschaft bis zu starren Verwaltungsstrukturen, erschwert die Kommunikation und das Bewusstsein für andere Bereiche des Hochschullebens.
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Zielgruppen
In der Hälfte der Interviews werden Zielgruppen als förderlich bzw. hinderlich bei der Implementierung eines HGMs angesehen. Es ist bspw. förderlich für ein HGM, wenn unterschiedliche Zielgruppen und deren Handlungsfelder zusammengedacht werden und sowohl Studierende als auch Beschäftigte gleichermaßen von Angeboten profitieren können. Auch die Beteiligung der Zielgruppen bei Abstimmungsprozessen ode der Umsetzung von Maßnahmen ist im Sinne eines partizipativen Vorgehens essenziell. Barrieren entstehen durch unterschiedliche Bedürfnisse und die Erreichbarkeit der Zielgruppen, besonders bei befristeten Arbeitsverhältnissen und der Latenzzeit der Studierenden.
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Finanzielle Ressourcen
In etwas weniger als der Hälfte der Interviews werden finanzielle Ressourcen thematisiert. Sie werden zum einen als wichtiger Förderfaktor für den Aufbau eines HGMs gesehen und das Einwerben von Drittmitteln als auch ein eigenes Budget in Form von Haushaltsmitteln spielt eine Rolle. Fehlende finanzielle Ressourcen stellen zum anderen eine Barriere dar und führen zur Abhängigkeit von externen Partner:innen wie Krankenkassen.
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Zusammenarbeit mit Krankenkassen
In sechs der 21 Interviews wird die Zusammenarbeit mit Krankenkassen als förderlich bzw. hinderlich beschrieben. Die meisten befragten Hochschulen arbeiten mit einer Krankenkasse zusammen. Die Kooperation kann die HGM-Implementierung fördern, da z. B. finanzielle Mittel, Kompetenzen, Maßnahmen und Netzwerke der Krankenkassen genutzt werden können. Allerdings treten auch Barrieren auf, da Krankenkassen oftmals eigene Vorstellungen haben und bspw. über Prozesse und Maßnahmen bestimmen wollen.
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Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder
Die Rolle von Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder wird in fünf Interviews thematisiert. Eine Erweiterung der Landeshochschulgesetze um das Thema Gesundheit, verbunden mit der Bereitstellung entsprechender finanzieller Mittel, wird als potenzieller Förderfaktor für die Etablierung von HGM gesehen. Dagegen führt eine ausbleibende rechtliche Verpflichtung dazu, dass Gesundheitsmanagement keine feste Aufgabe von Hochschulen ist. Folglich fehlen Eigenmittel für das Gesundheitsmanagement und Hochschulen sind auf Drittmittel angewiesen.
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Weitere einzelne Förderfaktoren oder Barrieren
Weitere einzelne Förderfaktoren bei der Implementierung eines HGMs sind z. B. die Orientierung an Richtlinien zur gesunden Hochschule oder das Engagement der Koordinator:innen. Als Barrieren werden z. B. Zeitmangel oder das heterogene Verständnis von HGM identifiziert. Für die Mehrheit der Befragten besteht ein HGM aus einem SGM und BGM. Für einige Interviewte ist ein HGM jedoch mehr als die „Kombination aus SGM und BGM“. HGM geht hier als Konzept über die Verantwortung für die Studierenden und Beschäftigten hinaus und Synergieeffekte sollten genutzt werden. Weiterhin wird auch für die Trennung von SGM und BGM plädiert. Insgesamt wird das fehlende einheitliche Verständnis von HGM kritisiert:
„…da merken wir immer wieder, dass es sehr unterschiedlich ist, inwieweit sich Hochschulen als HGM bezeichnen. Teilweise ist es ‚Ich habe ein SGM und ich habe ein BGM‘ und dann ist es auf einmal schon ein HGM, da ist halt noch nicht die Einheitlichkeit gegeben…“
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Diskussion
Die vorliegende Studie ist eine der ersten im Bereich HGM. Ziel war es, die subjektive Sichtweise von hochschulinternen und -externen Expert:innen in Bezug auf Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs zu erhalten. Dabei zeigten sich zugleich förderliche bzw. hinderliche Faktoren, wie die Hochschulleitung, Struktur(aufbau), Gesundheit als Thema an Hochschulen, Netzwerke, Zusammenarbeit und Austausch, Zielgruppen, finanzielle Ressourcen, Zusammenarbeit mit Krankenkassen und Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder. Darüber hinaus spielten einzelne Förderfaktoren, wie die Orientierung an Richtlinien zur gesunden Hochschule, sowie einzelne Barrieren, wie Zeitmangel oder das heterogene Verständnis von HGM, eine Rolle. Die identifizierten Faktoren decken sich weitgehend mit den Ergebnissen (inter)nationaler Studien zu Gesundheitsfördernden Hochschulen und konzeptionellen Überlegungen zum HGM [2] [3] [5] [10] [15] [16].
Aus den Interviews ging hervor, dass v. a. ein einheitliches Verständnis von HGM sowie die Verankerung von Gesundheit in den Hochschulgesetzen der Länder Grundvoraussetzungen für die Implementierung eines HGMs bilden. Diese liegen jedoch außerhalb des Gestaltungsspielraums von Hochschulen. HGM ist eine relativ neue Entwicklungslinie im Bereich des Gesundheitsmanagements [2] und es bestehen Unsicherheiten und Unstimmigkeiten in der Verwendung des Begriffs. Für viele Befragte verknüpft das HGM ein BGM und ein SGM. Jedoch geht sowohl aus einzelnen Interviews als auch der Literatur hervor, dass es in einem HGM um mehr als die bloße Kombination von SGM und BGM gehen soll [2] [15]. Dieses „Mehr“ wird anhand der ganzheitlichen Denkweise im HGM im Vergleich zu parallel existierender BGM- und SGM-Prozesse deutlich. Im HGM haben sowohl BGM als auch SGM eine Daseinsberechtigung und die Prozesse sollten aufeinander abgestimmt und inhaltlich verknüpft ablaufen sowie alle relevanten Akteur:innen miteinbezogen werden. Ziel ist es, eine Gesamtstrategie für eine gesunde Hochschule zu entwickeln, in der Gesundheit als Querschnittsthema in allen Strukturen und Prozessen verankert ist und eine gesundheitsfördernde Hochschulkultur etabliert wird [2] [15].
Weiterhin wurden in den Interviews eine politische Willensbildung bzw. eine Verankerung von Gesundheit in den Landeshochschulgesetzen gefordert. Diese Forderung findet sich auch in der Literatur. Hier wird argumentiert, dass die Politik Gesetze erlassen sollte, um die Gesundheitsförderung aller Statusgruppen an Hochschulen zu gewährleisten [15] [28]. Damit einhergehend soll der Abhängigkeit von Drittmittelfinanzierungen im HGM entgegengewirkt und eine nachhaltige finanzielle Förderung durch die Länder geschaffen werden, um Hochschulen mit adäquaten Mitteln, z. B. in Form von Personalstellen, für die Bewältigung dieser Daueraufgaben auszustatten. Finanzielle Mittel spielen auch im (inter)nationalen Kontext eine wesentliche Rolle bei der Implementierung von Gesundheitsfördernden Hochschulen [3] [16]. Mangelnde finanzielle Ressourcen gehen ebenfalls mit der Abwesenheit der politischen Unterstützung einher und es wird eine Ausrichtung an lokalen oder nationalen Gesundheitsförderungspolitiken vorgeschlagen [3]. In Deutschland erfolgt eine Verankerung von Gesundheitsmanagement im Hochschulgesetz bislang nur im Bundesland Schleswig-Holstein [29]. Eine weitere politische Unterstützung findet sich über das Präventionsgesetz und damit einhergehender Drittmittelfinanzierungen durch Krankenkassen [2] [15].
Innerhalb der eigenen Hochschulen müssen HGM-Akteur:innen weiterhin Überzeugungsarbeit bei der Hochschulleitung und anderen Hochschulakteur:innen leisten. Als Argumentationsgrundlage kann der Mehrwert eines HGMs im Wettbewerb um Studierende und Mitarbeitende dienen. Hochschulleitungen sollten weiterhin den gesellschaftlichen Beitrag von Hochschulen zur Gesundheitsförderung anerkennen, wenn Studierende zu Multiplikator:innen ausgebildet werden, die Gesundheitskompetenzen in ihren späteren Tätigkeitsbereich als gesunde Fach- und Führungskräfte einbringen können [15]. Dies kann u. a. gelingen, indem Gesundheit als Querschnittsthema in die Lehre integriert wird [30]. Auch im (inter)nationalen Kontext wird bei der Umsetzung Gesundheitsfördernder Hochschulen das Commitment und die Unterstützung der Hochschulleitung als einer der wichtigsten Förderfaktoren angesehen [3] [16]. Jedoch starten viele Initiativen ohne diese Unterstützung [3].
In den Interviews wurde weiterhin der Strukturaufbau als Förderfaktor bzw. Barriere bei der Implementierung eines HGMs thematisiert. Obwohl unter den Befragten weitgehend Uneinigkeit über die beste Vorgehensweise besteht, lassen sich Lenkungsgremien und eine koordinierende Stelle für das HGM als gemeinsamer fördernder Nenner identifizieren. Dieses Ergebnis bekräftigt die Aussagen von Preuß et al. (2022), welche die Vernetzung interner Hochschulakteur:innen in Steuer- bzw. Lenkungskreisen für unerlässlich sehen, um alle Belange, Bedarfe und Expertisen in ein HGM einfließen lassen zu können und Doppelstrukturen zu vermeiden. Dies könne in einem gemeinsamen Gremium für die Zielgruppen der Beschäftigten und Studierenden oder in separaten Gremien geschehen [15]. Der Aufbau einer Koordinationsstelle steht ebenfalls in Einklang mit (inter)nationalen Forschungsergebnissen [3] [16].
Vernetzungen mit anderen Hochschulen, anderen Netzwerken (z. B. BGM-Netzwerke) und innerhalb der Hochschule können das HGM stärken. Diese Ergebnisse stimmen mit (inter)nationalen Forschungsergebnissen überein [3] [16]. Auch hier wird die Zusammenarbeit der Hochschule bspw. mit anderen Hochschulen als Förderfaktor hervorgehoben. Die größte Herausforderung wird in der Überzeugungsarbeit von Akteur:innen aus anderen Disziplinen für die Zusammenarbeit gesehen [3]. Aus den Interviews wird zudem deutlich, dass es einen Abbau des Konkurrenzdenkens zwischen einzelnen Fachbereichen hin zu einer verbesserten Zusammenarbeit sowie dem Zusammenbringen der gesellschaftlich relevanten Themen wie Gesundheit, Nachhaltigkeit und Diversität braucht. Es sollten Schnittmengen und synergetische Anknüpfungspunkte zu den bislang konkurrierenden Themen geschaffen werden. Diese Aussagen sind vereinbar mit einem Co-Benefit-Verständnis von Gesundheit und dem Entgegenwirken der gesellschaftlichen Herausforderungen durch interdisziplinäre Kooperation und Zusammenarbeit [31].
Als letzter wesentlicher Aspekt wurde die Arbeit mit den Zielgruppen in den Interviews identifiziert. So scheinen regelmäßige Befragungen der Zielgruppe sowie deren Partizipation bei der Implementierung eines HGMs sinnvoll. Auch dieses Ergebnis entspricht dem (inter)nationalen Forschungsstand zu Gesundheitsfördernden Hochschulen [3] [16].
HGM ist ein unbeforschtes Feld, daher kann sich ein Blick in benachbarte Settings, wie bspw. Betriebe, lohnen, um zu erfahren, was das HGM von der BGM-Implementation in Betrieben lernen könnte. Für das BGM in Betrieben zeigen sich ähnliche Erfolgsfaktoren wie für das HGM. Dazu gehören unter anderem verantwortungsvolles Handeln von der Gesundheitspolitik bis hin zu gesunder Führung im Betrieb und eine gesundheitsorientierte Unternehmenskultur. Weitere Erfolgsfaktoren sind die Einbindung von Gesundheit in die Gesamtstrategie, eine organisationale Verankerung von BGM, die Einrichtung entsprechender Arbeitskreise und Steuerungsgremien, die Beteiligung der Beschäftigten sowie das Bereitstellen zeitlicher und finanzieller Ressourcen [32] [33]. BGM in Unternehmen kann auf umfangreiche Erfahrungen und eine solide Datenbasis zurückgreifen [32] [33] [34] [35]. Vor diesem Hintergrund unterstreicht die Ähnlichkeit der Ergebnisse die Relevanz der in dieser Studie identifizierten Förderfaktoren und Barrieren als entscheidende Einflussgrößen für die erfolgreiche Implementierung eines HGM.
Jedoch darf beim Vergleich mit Betrieben die Einzigartigkeit von Hochschulen nicht vergessen werden. So handelt es sich bei Hochschulen um komplexe Bildungseinrichtungen mit einer Vielfalt an Statusgruppen (Studierende, Beschäftigte aus Technik und Verwaltung, wissenschaftliches Person sowie Professor:innen). Auch die Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre ist ein spezifisches und fundamentales Gestaltungsmerkmal von Hochschulen [28] [36]. Daher müssen bei dem Aufbau eines HGMs strukturelle Kenntnisse über Hochschulen und gesetzliche Grundlagen berücksichtigt werden [28].
Stärken, Limitationen und weiterer Forschungsbedarf
Eine Stärke der vorliegenden Studie liegt in der Schaffung empirischer Befunde in einem bislang konzeptionell geprägten und praxisbasierten Handlungsfeld der Gesundheitsförderung. Zudem konnte ein Sample mit 26 Befragten generiert und eine größtmögliche bundesweite Verteilung unter Einschluss verschiedener Hochschulformen und -größen gewährleistet werden.
Eine Limitation liegt im breit angelegten Interviewleitfaden. Der Fokus auf die Phase der Implementierung eines HGMs und nicht auf die Maßnahmenebene fiel einigen Befragten schwer. Darüber hinaus wäre eine Differenzierung der Stichprobe in hochschulinterne und -externe Expert:innen zielführend gewesen. Des Weiteren hätte sich der Einbezug von Hochschulen erstens mit erfolgreicher HGM-Implementierung, zweitens ohne HGM und drittens mit gescheitertem Versuch in die Stichprobe empfohlen. Zudem muss der Aspekt der sozialen Erwünschtheit aufgrund der Interviewsituation berücksichtigt werden, da die Befragten möglicherweise nicht vollständig ehrlich geantwortet haben. Auch die Mischung aus Gruppen- und Einzelinterviews muss beachtet werden, da bspw. die Gruppendynamik dazu geführt haben könnte, dass einzelne Befragte ihre Meinung an die Gruppenmeinung angepasst haben. Dies kann die Vergleichbarkeit der Daten erschweren und zu Verzerrungen in der Analyse führen.
Zukünftiger Forschungsbedarf besteht v. a. in einer Stärkung der Empirie im Bereich HGM. Die vorliegenden Ergebnisse zu Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs, welche aus einer qualitativen Untersuchung entstanden sind, sollten durch quantitative Forschung ergänzt werden. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, eine neutrale und kriterienbasierte Erfassung der Strukturen (z. B. Stellenverortung, Anzahl Personalstellen) und Maßnahmen im BGM, SGM und HGM an Hochschulen durchzuführen, um eine umfassende und aktuelle Übersicht für Deutschland zu erhalten.
Die vorliegende Studie liefert erste empirische Hinweise zu den subjektiven Sichtweisen auf Förderfaktoren und Barrieren bei der Implementierung eines HGMs von Expert:innen aus den Bereichen HGM, BGM, SGM und HSP. Die hier gewonnenen Erkenntnisse können anderen Hochschulen helfen, ein HGM einzuführen. Dabei müssen jedoch die unterschiedlichen Strukturen, Historien und Größenordnungen von Hochschulen bedacht werden. Es gibt demnach bislang kein Schema zum Aufbau und zur Umsetzung eines HGMs, an welchem sich passgenau orientiert werden kann [2] [15]. Ein einheitliches Verständnis von HGM sowie eine Verankerung von Gesundheit in den Landeshochschulgesetzen scheint für eine erfolgreiche Implementierung von HGM grundlegend [28].
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Interessenkonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1 Für das Jahr 2023 beläuft sich die Zahl der Hochschulmitglieder in Deutschland auf etwa 2,9 Millionen Studierende an 423 Hochschulen mit 787.000 Beschäftigten [12–14].
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Korrespondenzadresse
Publikationsverlauf
Eingereicht: 27. März 2024
Angenommen nach Revision: 24. Januar 2025
Artikel online veröffentlicht:
31. März 2025
© 2025. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
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