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DOI: 10.1055/s-0028-1082164
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Kasuistik - Mehr Lebensqualität durch erfolgreiche Depressionsbehandlung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. August 2008 (online)
Im Leben depressiver Menschen können bereits die einfachsten Dinge zu einer Hürde werden. Betroffene klagen oft über Probleme, sich auf alltägliche Dinge zu konzentrieren und diese zu verrichten. Die ausgeprägte Beschwerdesymptomatik, welche unter anderem mit Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und innerer Unruhe einhergeht, schränkt die Lebensqualität erheblich ein. Daher gilt es, so schnell wie möglich eine Linderung der Symptome zu verschaffen.
Bei depressiven Menschen besitzt eine effektive medikamentöse Behandlung in Kombination mit einer nicht-medikamentösen Therapie, vor allem in Fällen schwerer Ausprägung der Erkrankung, oberste Priorität. Zu beachten ist dabei die unterschiedliche Wirksamkeit und Verträglichkeit der verschiedenen Antidepressiva. In dieser Hinsicht ließen sich in Studien positive Ergebnisse mit Escitalopram, einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), erzielen. Diese zeigten, dass sich der SSRI durch rasche Behandlungserfolge nicht nur gegenüber den dual wirksamen SNRI (Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer) hervorhebt, sondern sich auch aufgrund seiner besonders guten Verträglichkeit im Vergleich zu anderen Medikamenten auszeichnet.
Die nachfolgende Kasuistik zeigt, dass Escitalopram bei der Behandlung betroffener Patienten, auch in Fällen von langjährigen therapieresistenten Episoden der Erkrankung, zu einem schnellen Rückgang der Symptome führt und somit eine Stabilisierung des Gesundheitszustandes sowie eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erzielt.
#Diagnose und Anamnese
Ein 46-jähriger Mann stellt sich beim Arzt mit folgenden Symptomen vor: enorme Antriebs- und Freudlosigkeit sowie innere Unruhe. Er gibt weiter an, häufig nicht in der Lage zu sein, sich regelmäßig zu waschen und die Zähne zu putzen. Die Diagnose des Arztes ergibt eine depressive Störung (F32.2) mit schwerer Ausprägung.
Seit drei Jahren leidet der Patient unter den genannten Beschwerden und erhält zur Behandlung Sertralin 50 mg Filmtabletten. In jüngster Zeit hat sich der Zustand des Patienten erheblich verschlechtert und die Beschwerden treten nun verstärkt auf. Sein Leid wird zusätzlich begleitet von erheblichen Ein- und Durchschlafproblemen. Dazu wurde ihm bis vor sechs Monaten das Schlafmittel Zolpidem verabreicht.
Der Arzt beschreibt sowohl Allgemein- und Ernährungszustand als normal. Darüber hinaus ergeben auch neurologischer sowie pathologischer Befund keinen Aufschluss über eine mögliche Ursache der Erkrankung. Dabei erscheinen der Hirnnervenstatus und die Kraft in den Extremitäten sowie das Gangbild des Patienten als unauffällig und normal. Jedoch ergeben die psychometrischen Tests eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine depressive Symptomatik, zudem stuft der Arzt auch die psychischen Gesamtbeschwerden als hoch ein. Im familiären Umfeld des Patienten leidet bisher kein Angehöriger unter Depressionen.
#Therapiemaßnahmen
Der Arzt stellt die antidepressive medikamentöse Therapie von Sertralin 50 mg Filmtabletten auf Escitalopram (Cipralex®) in einer Dosierung von 20 mg einmal täglich um. Zusätzlich erhält der Patient für seine Schlafbeschwerden nun Levomepromazin 50 mg Tabletten. Begleitend wird eine Gesprächstherapie durchgeführt.
#Verlauf und Prognose
Bereits sieben Tage nach der Einnahme von Escitalopram verspürt der Patient eine erhebliche Verbesserung seiner Beschwerden. Die beschriebene Antriebs- und Freudlosigkeit nimmt rapide ab und seine innere Unruhe reduziert sich weitestgehend. Auch die Probleme, sich zu waschen und die Zähne zu putzen, treten nur noch in seltenen Fällen auf. Im Verlauf der Therapie schildert der Patient eine besonders gute Verträglichkeit von Escitalopram, Nebenwirkungen treten bei der angegebenen Dosierung nicht auf.
#Fazit
Durch die Medikation von 20 mg Cipralex® täglich zeigt sich bereits nach einer Woche eine deutliche Verminderung der Beschwerdesymptomatik, wobei sich das Medikament als sehr gut verträglich auszeichnet und keine erkennbaren Nebenwirkungen hervorruft. Der Gesundheitszustand des Patienten stabilisiert sich im Wesentlichen und er ist wieder in der Lage, alltägliche Dinge zu verrichten, wodurch seine Lebensqualität deutlich steigt.
Mit freundlicher Unterstützung der Lundbeck GmbH, Hamburg