psychoneuro 2008; 34(6/07): 327
DOI: 10.1055/s-0028-1082353
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Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - Mehr Lebensqualität durch Symptomkontrolle

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Publication Date:
31 July 2008 (online)

 
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Die ADHS-Leitsymptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität lassen es schon erahnen: Diese Krankheit geht massiv zu Lasten der Lebensqualität. Die betroffenen Kinder und deren Eltern verbinden deshalb mit einer medikamentösen Therapie auch die Hoffnung, dass sich ihre schwierige Lebenssituation bessert. Mit retardiertem Methylphenidat kann das gelingen, wie eine Beobachtungsstudie zeigt.

In der nichtinterventionellen Studie wurde untersucht, wie sich bei ADHS-Patienten die medizinisch indizierte Umstellung von kurzwirksamen Methylphenidat auf das langwirksame Methylphenidat Concerta® auswirkt [1]. Das Präparat besitzt eine neuartige Galenik mit mehrstufiger Freisetzung, die für gleichmäßige Wirkspiegel über 12 Stunden sorgt. Die Tabletten werden einmal täglich unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen. Im Rahmen der Studie, an der 296 ADHS-Patienten im Alter von 6-18 Jahren teilgenommen haben, wurden neben Veränderungen der klinischen Symptomatik auch die Verträglichkeit sowie Parameter der Lebensqualität erfasst. Nach 12 Wochen bezeichneten 85% der Eltern und 87% der Ärzte die Verträglichkeit von langwirksamen Methylphenidat als "gut" oder "sehr gut". Es zeigten sich außerdem deutliche Verbesserungen bezüglich Wirksamkeit und Lebensqualität, letztere wurde mit dem Inventar zur Erfassung der Lebensqualität (ILK) beurteilt. Sowohl im Eltern- als auch im Kinderbogen war der Zugewinn an Lebensqualität signifikant (Abb. [1]).

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Abb. 1 Ergebnis der Beobachtungsstudie LeCo-WS: Die verbesserte Lebensqualität.

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Langzeit-Methylphenidat wirkt auch am Nachmittag

Einer der möglichen Gründe, weshalb es in den Familien entspannter zuging, war vermutlich die Wirkung des Medikamentes auch in kritischen Nachmittags- und Abendstunden. Langwirksames Methylphenidat deckt nach Angaben von Dr. Oliver Bilke, Berlin, den ganzen aktiven Tag des Patienten ab. Die zunehmende Verlagerung auch der schulischen Aktivitäten in den Nachmittag erfordere die Aufmerksamkeit der Kinder auch zu Tageszeiten, die früher zur Entspannung genutzt werden konnten. Dieser gesellschaftliche Wandel könne nicht ignoriert werden. Mit der Einmalgabe eines retardierten Präparates, dessen Dosierung individuell gewählt werden kann, sei die medikamentöse ADHS-Therapie besonders einfach. Dies gilt laut Bilke für Kinder und Jugendliche, bei denen sich die ADHS-Störung in verschiedenen Lebensbereichen, also etwa auch beim Sportunterricht am Nachmittag oder bei der Theaterveranstaltung am Abend, leidvoll auswirkt. Diese Problematik näher einzukreisen, ist Aufgabe der multiaxialen ADHS-Diagnostik, wie Prof. Andreas Warnke, Würzburg, betonte, denn zu ihr gehöre außer der Abklärung der psychopathologischen und möglichen organischen Befunde u.a. die Erfassung der psychosozialen Rahmenbedingungen durch Befragung der Patienten, der Eltern und der Lehrer.

Dr. Beate Grübler, Hannover

Quelle: CNS Presse Event 2008 "ZNS-Erkrankungen im Fokus" am 27. Mai 2008 in Hamburg, veranstaltet von der Janssen-Cilag GmbH, Neuss

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Literatur

  • 01 Hargarter L . et al . Transition from immediate-release methylphenidate (ir-mph) to extended-release methylphenidate quality (OROS-MPH) improves quality of life of patients with adhd - a naturalistic study.  European Pychiatry. 2007;  22 (S1) 253
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Literatur

  • 01 Hargarter L . et al . Transition from immediate-release methylphenidate (ir-mph) to extended-release methylphenidate quality (OROS-MPH) improves quality of life of patients with adhd - a naturalistic study.  European Pychiatry. 2007;  22 (S1) 253
 
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Abb. 1 Ergebnis der Beobachtungsstudie LeCo-WS: Die verbesserte Lebensqualität.