Erfahrungsheilkunde 2008; 57(9): 532-534
DOI: 10.1055/s-0028-1082584
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© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Zink im Zentrum der Immunabwehr

Lilian Schoefer
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Publication Date:
17 September 2008 (online)

Zink ist nach Eisen das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper: Fast zwei Gramm Zink trägt ein Erwachsener in sich. Das Spurenelement ist für Wachstum, Entwicklung und Immunfunktionen essenziell.

Zink [Abb. 1] übernimmt im Körper vielfältige Aufgaben. Enzyme benötigen Zink zur Katalyse, Proteine sind strukturell auf Zink angewiesen und Transkriptionsfaktoren regulieren über Zink die Proteinbiosynthese. Die Toxizität von Cadmium und Quecksilber verdeutlicht die Bedeutung von Zink im menschlichen Körper: Die Metalle ersetzen Zink in Proteinen und Enzymen und blockieren so deren lebenswichtige Funktionen. Der Ausfall der Enzyme führt zu den schweren Vergiftungserscheinungen.

Abb. 1: Zink ist das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper; es ist für Wachstum, Entwicklung und Immunfunktionen essenziell.

Beispiele für zinkhaltige Enzyme sind die Carbonanhydrase in den roten Blutkörperchen und die Superoxiddismutase. Während die Carbonanhydrase das anfallende Kohlendioxid aus dem Organismus entsorgt, fängt die Superoxiddismutase Sauerstoffradikale ab. Damit unterstützt die Superoxiddismutase die Wundheilung, da bei der Phagozytose Sauerstoffradikale entstehen. Ist nicht ausreichend Superoxiddismutase vorhanden, können die anfallenden Sauerstoffradikale gesundes Gewebe zerstören und eine Hautwunde sekundär vergrößern.

Literatur

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Dr. Lilian Schoefer

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