Zusammenfassung
In diesem Beitrag geht es sowohl um einen als Lehrbeispiel
dargebotenen homöopathischen Therapieerfolg mit Anacardium, bei dem das
Prüfungssymptom „es war ihm, als wenn er seinen Namen rufen
hörte” verifiziert wird, als auch um das Problem, welche Instanz
gerichtlich legitimiert ist, über die medizinischen (diagnostischen wie
therapeutischen) Wahrheitsfragen im Asylverfahren schwer traumatisierter
Flüchtlinge zu entscheiden. Den Mittelteil bildet ein Briefwechsel
zwischen dem Verfasser und einem psychiatrischen Kollegen; dabei sind die Namen
der beteiligten Personen bis auf den Namen des Verfassers unkenntlich
gemacht.
Summary
An essay with a twofold topic: the presentation of a model case
study of a successful prescription of Anacardium with a verification of the
proving symptom „he imagined he heard his name called” as well as
the problem, which instance is legally authorized to judge the evidence of
truth (diagnostic and therapeutic) in the asylum proceedings of severely
traumatized refugees. The middle part consists of a correspondence of the
author and a psychiatrist; the names of the persons involved have been made
unrecognizable with the exception of the author’s name.
Schlüsselwörter
Traumatisierter Flüchtling - Asylverfahren - Psychiatrie - Stimmenhören - Anacardium
Keywords
Traumatized refugee - asylum proceedings - psychiatry - acustic hallucination - Anacardium
Literatur
-
01 Hg.. BAFF (Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen
Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer) .Begutachtung traumatisierter Flüchtlinge. Karlsruhe; Loeper 2006: 35 ff
-
02 Haasen C, Yagdiran O. Beurteilung psychischer Störungen in einer
multikulturellen Gesellschaft. Freiburg; Lambertus 2000
-
03 Stauth A. Von wegen schizophren. Zur Kritik der
Schizophrenie-Theorien. München; AG SPAK Publikationen 1982
Anmerkungen
01 Hinweis von Prof. Dr. Günter Seidler auf der
Fortbildungsveranstaltung „Begutachtung psychisch reaktiver Traumafolgen
in aufenthaltsrechtlichen Verfahren bei Erwachsenen nach dem
24-Stunden-Curriculum der Bundesärztekammer”, Stuttgart im Oktober
2006.
02 Vgl. hierzu das Referat „Diagnostik und
‚Eugenik’” von Dr. Thomas Huonker zum Gedenktag an die
Opfer des Nationalsozialismus im Psychiatriezentrum Reichenau im Januar 2004.
ZPR-Info 01/2004.
03 Worauf eine Betroffene sowie der Vorsitzende des Bundesverbands
Psychiatriebetroffener selbst in einer Sendung des Deutschlandfunks am 18.
März 2008 ausdrücklich hinwiesen. Von meinen eigenen Patienten habe
ich dies im Laufe der Jahre auch immer wieder erfahren.
Siglen
K = Kent: Repertory of the Homoeopathic
Materia Medica
CK II = Hahnemann: Die chronischen Krankheiten,
Bd. 2
Dr. med. Heinz Eppenich
Refugio
Klosterring 1
78050 Villingen