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DOI: 10.1055/s-0028-1086181
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Epilepsie - Fortschritte in der Epilepsietherapie
Publication History
Publication Date:
19 November 2008 (online)
- Die effektive Behandlung erfordert mehr als eine Reduktion der Anfallshäufigkeit
- Therapie von Kindesbeinen an
- Literatur
Die Epilepsie erfordert eine langfristige, oft sogar eine lebenslange Behandlung und stellt damit hohe Anforderungen an die Verträglichkeit der eingesetzten Medikamente.
#Die effektive Behandlung erfordert mehr als eine Reduktion der Anfallshäufigkeit
Um eine Epilepsie effektiv zu behandeln, ist es wichtig, die Therapie frühzeitig zu beginnen. Verglichen mit älteren Substanzen zeichnen sich die neueren Präparate durch ihre bessere Verträglichkeit und ein günstigeres Interaktionsprofil aus. Einige Antikonvulsiva sind nur bei fokalen, andere nur bei generalisierten Anfällen wirksam. Breitspektrumantikonvulsiva dagegen sind bei beiden Anfallsarten effektiv.
Topiramat (Topamax®) hat sich neben Valproinsäure inzwischen als sichere und von den DGN-Leitlinien als Mittel der Wahl empfohlene Therapieoption erwiesen. Das Antiepileptikum kann sowohl zur Behandlung fokaler als auch generalisierter Anfälle eingesetzt werden und besitzt unter den neuen Breitspektrumantikonvulsiva die breiteste Zulassung. Die Leitlinien unterscheiden ansonsten zwischen der initialen Therapie fokaler Epilepsien und der Monotherapie idiopathisch generalisierter Epilepsien.
Eine antikonvulsive Wirkung kann sich bereits in niedrigen Dosierungen von 50-100 mg/d zeigen [1]. Im Vergleich zu den älteren Antiepileptika zeichnet sich Topiramat durch eine bessere Verträglichkeit aus, erläuterte Dr. Stefan Stodieck, Hamburg, und gab zu bedenken, dass enzyminduzierende Substanzen wie Carbamazepin, Phenytoin und Barbiturate das Osteoporoserisiko deutlich erhöhen können. Bei Valproat, Gabapentin und Pregabalin bestehe die Gefahr einer Zunahme des Körpergewichts und eines erhöhten Risikos metabolischer Störungen.
#Therapie von Kindesbeinen an
Das Medikament ist bereits für Kinder ab 2 Jahren zugelassen und auch ältere Patienten mit Epilepsie können von Topiramat schon in Dosierungen ab 50 mg/d profitieren [2], [3]. Die Substanz sei gegenüber den älteren Antiepileptika in Bezug auf das kardiovaskuläre System, den Knochenstoffwechsel sowie die Gangsicherheit besser verträglich und interagierte kaum oder gar nicht mit anderen Medikamenten, berichtete Dr. Stephan Arnold, München. Auch in einer Langzeittherapie über 52 Wochen bei 107 Epilepsie-Patienten über 60 Jahren wurde Topiramat gut vertragen, zwei Drittel der neudiagnostizierten Patienten wurden anfallfrei [3]. Zudem konnte unter dem Medikament eine signifikante Verbesserung verschiedener Aspekte der Lebensqualität dokumentiert werden.
Jürgen Setton, Chemnitz
Quelle: CNS Presse Event 2008 "ZNS-Erkrankungen im Fokus" am 26. und 27. Mai 2008 in Hamburg, veranstaltet von der Janssen-Cilag GmbH, Neuss
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