Editorial

Der XXXIX. Kongress der DGE-BV vom 19. bis 21. März 2009 stellt mit seinem Präsidenten, Prof. Feuerbach, Regensburg die Interdisziplinarität der Gesellschaft in besonderer Weise heraus. Mehr als sonst rückt die Radiologie als wichtiger Partner aller endoskopierenden Disziplinen in den Vordergrund. Erstmals bietet der Kongress ein Seminar über Computertomografie und Kernspintomografie für Nicht-Radiologen an, die allen weniger erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ­einen besseren Zugang zu diesen Techniken ermöglichen soll. Ein interaktives Thorax-Seminar wird zu einer weniger empirischen und mehr systematischen Bildanalyse, z. B. auf Intensivstationen, beitragen. 

Selbstverständlich sind im Programm aktuelle, typisch gastroenterologisch-endoskopische Themen, wie NOTES, die Bildgebung und Endos­kopie im Dünndarm, die endoskopische Sub­mukosa­dissektion, chronisch-entzündliche Darm­erkrankungen, gastrointestinale Notfälle und die Endos­kopie in anderen Disziplinen wie Urologie, Gynäkologie, Neurochirurgie und dem Gebiet der HNO vertreten. Bei Themen, wie den gastrointestinalen Notfällen oder dem koloskopischen Screening wird die Thematik aus der Sicht mehrerer Disziplinen dargestellt und diskutiert. 

Traditionell findet der Kongress in Verbindung mit dem Pflegekongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie-Assistenz-Personal (DGEA), dem XI. Technologiesymposium der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (DGBMT) und mit dem 48. Symposium der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie und Sonografie (CAES) statt. 

Der Pflegekongress der DGEA hat seine Schwerpunkte in neuen Techniken, in der Sedierung, der interdisziplinären Zusammenarbeit und im Management in der Endoskopie. Gemeinsame Sit­zungen von DGE-BV und DGEA sind Ausdruck des engen Zusammenwirkens mit dem Pfle­ge- und Assistenzpersonal. Praktisches Training erfolgt an Biosimulatoren und Trockentischen, Workshops bieten Gruppenarbeit und Diskus­sionsrunden an. 

Das DGBMT-Symposium will unter dem Thema: „Krankenhaus der Zukunft – NOTES: Technolo­gien und Anwendungen heute und morgen“ den Dialog zwischen Anwendern, klinischer und technischer Forschung sowie der medizintechnischen Industrie fördern. 

Dem Ziel einer intensiveren interdisziplinären Kommunikation dient auch die Mitwirkung der CAES auf dem Kongress.

Der 22. Jahrgang von Endoskopie heute beginnt mit dem für die endoskopische Praxis wichtigen Schwerpunkt „Kolorektale Intervallkarzinome“, die nach Polypektomie oder primär unauffälli­ger Koloskopie auftreten können. Es werden die ­Bedeutung flacher und eingesenkter Läsionen, die Möglichkeiten einer raschen Progression zum Karzinom sowie untersuchungstechnische Prob­leme behandelt. Strategien zur Früherkennung und rechtsseitigen Behandlung werden vorgeschlagen. 

Auch in schwierigeren Zeiten wollen wir die erreichte Attraktivität unserer deutschsprachigen Zeitschrift erhalten, wir laden Sie zu aktiver Mitarbeit in vielfältiger Weise ein. Dem Verlag, den Herausgebern, dem wissenschaftlichen Beirat und den Autoren danken wir herzlich für ihre Unter­stützung.