Notfall & Hausarztmedizin 2008; 34(11): 564
DOI: 10.1055/s-0028-1104663
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Wohlfühlaspekt steht im Vordergrund - Sport im Alter

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Korrespondenz

Prof. Dr. med. Peter Billigmann

Institut für Leistungsdiagnostik und Sporttraumatologie

Hohenzollernstraße 64

56068 Koblenz

Fax: 0261/96350929

Email: DrSpoMed@aol.com

Publication History

Publication Date:
01 December 2008 (online)

 
Table of Contents

Wer morgens schon Probleme hat, aus dem Bett zu kommen, dem steht mit Sicherheit nicht der Sinn nach Sport. Viele ältere Menschen flüchten sich aus Angst vor Schmerzen in die Passivität. Genau das Gegenteil von dem, was jetzt wichtig wäre. Denn ein Teil ihrer Beschwerden ist gerade durch mangelnde Bewegung verursacht.

Eine Ruhigstellung der Gliedmaßen aus Angst vor Schmerzen führt nicht zur Verbesserung der Beschwerden. Vielmehr erfolgt eine Unterversorgung der Gelenke mit Nährstoffen, wodurch sich die Beschwerden noch verschlechtern. Sportliche Senioren leiden weniger an Kreislaufbeschwerden, klagen weniger über Schwindel und Atemnot und haben aufgrund ihrer gut erhaltenen Muskulatur ein geringeres Sturzrisiko. Zwar baut sich mit zunehmendem Alter die Muskulatur ab, diese kann jedoch selbst im fortgeschrittenen Alter wieder aufgebaut werden - und das zu jeder Zeit. Es dauert nur etwas länger.

Beim Seniorensport sollte allerdings nicht die Leistung im Vordergrund stehen, sondern der Wohlfühlaspekt. Häufig reicht schon eine halbe Stunde am Tag für ein verbessertes Lebensgefühl.

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Sport macht fit, weil

  • das Gehirn optimal mit Sauerstoff versorgt wird, der Alterungsprozess verzögert und so Demenzerkrankungen vorgebeugt werden kann

  • das Herz-Kreislauf-System auf Trab gehalten und zugleich das Risiko für Altersdiabetes gesenkt wird

  • die Lebensqualität erhalten wird oder auch zunimmt und so depressiven Verstimmungen entgegengewirkt werden kann

  • er die Muskeln stärkt und zudem die Koordination schult

  • er das Körpergefühl verbessert und zu mehr Selbstbewusstsein führt

  • er die Möglichkeit zu sozialen Kontakten bietet

  • bei Ein- und Durchschlafstörungen hilft

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Ausdauersport statt Leistung

Ältere Menschen, die mit einer körperlichen Aktivität beginnen, sollten immer zuerst einen Gesundheitscheck beim Arzt durchführen lassen. Auch die Wahl der richtigen Sportart verringert das Verletzungsrisiko. Empfehlenswert sind leichte Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Tanzen, da sie oftmals trotz bestehender Vorerkrankungen ausgeübt werden können. Besonders positiv wirkt sich Sport in der Gruppe durch gegenseitige Motivation und durch Knüpfung sozialer Kontakte aus. Häufig gibt es auch professionelle Anleitungen, die das Verletzungsrisiko reduzieren: So wird auf gute Sportausrüstung hingewiesen und die Notwendigkeit, regelmäßige Ruhepausen einzuplanen.

Generell gilt: Senioren sollten sich während des gesamten Trainings wohlfühlen. Etwa 10 Minuten nach der Anstrengung müssen sich Atem und Puls wieder normalisiert haben.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, fragt am besten beim Sportmediziner nach einer Leistungsdiagnostik mittels Ergospirometrie. So kann die individuelle anaerobe Schwelle ermittelt werden, mittels derer Pulsfrequenzbereiche vorgegeben werden können. Diese ermöglichen eine Energiebereitstellung mit einem hohen Anteil an Lipolyse, halten aber zudem das Aufkommen an oxidativem Stress so gering wie möglich.

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Tipps für Senioren

  • Zügiges Spazierengehen oder auch Radeln auf dem Heimtrainer zur Steigerung der Ausdauer

  • Krafttraining mit leichten Gewichten gegen den Muskelabbau

  • Treppensteigen für mehr Kondition

  • Seniorengerechte Gymnastikübungen: www.bewegte-senioren.de (Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Bonn) und www.richtigfit-ab50.de (Deutscher Olympischer Sportbund, Geschäftsbereich Breitensport)

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Vorbeugung von Überlastungsreaktionen

Gute Erfahrung hat Prof. Peter Billigmann, der ein sport- und präventivmedizinisches Institut in Koblenz leitet, mit dem Einsatz homöopathischer Wirkstoffe gemacht: "Insbesondere im Bezug auf Überlastungsreaktionen profitieren die Gelenke älterer Menschen vom vorbeugenden Einsatz homöopathischer Komplexmittel wie Zeel oder Traumeel. Das gilt im Übrigen für den Tag vor sportlicher Belastung, am Aktivtag selbst sowie ein bis zwei Tage danach."

Bewährt haben sich die Nothelfer aber auch im Akutfall: bei Sehnenscheidenentzündungen, Muskelschmerzen oder Beschwerden der Gelenke. Hier sollten Tabletten (ggf. in hoher Dosierung) mit Injektionen kombiniert werden. Da ältere Menschen oftmals schon eine Reihe von Medikamenten einnehmen, wollen sie sich nicht zusätzlich durch weitere Medikamente mit Neben- und Wechselwirkung belasten, und sind für die Hilfe aus der Natur dankbar. Sollte es trotzdem zu immunologischen Problemen kommen, empfiehlt Billigmann einen komplexhomöopathischen Grippecocktail aus Gripp-Heel, Engystol und Lymphomyosot, der auch präventiv eingesetzt werden kann.

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Prof. Dr. med. Peter Billigmann

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Korrespondenz

Prof. Dr. med. Peter Billigmann

Institut für Leistungsdiagnostik und Sporttraumatologie

Hohenzollernstraße 64

56068 Koblenz

Fax: 0261/96350929

Email: DrSpoMed@aol.com

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