Intensivmedizin up2date 2009; 5(1): 21-36
DOI: 10.1055/s-0028-1119494
Allgemeine Prinzipien der Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Venöse Sauerstoffsättigung

Michael  Dück, Uwe  Trieschmann
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Publication Date:
11 February 2009 (online)

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Kernaussagen

Die venöse Sauerstoffsättigung ist ein globaler Parameter zur Abschätzung der Balance zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf. Aussagen zu regionalen Störungen der Sauerstoffbilanz sind mit der venösen Sauerstoffsättigung aber nicht zu treffen.

Zur Frage, ob die zentralvenöse Sättigung die gemischtvenöse ersetzen kann, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Entscheidet man sich für die routinemäßige Verwendung der zentralvenösen Sättigung, so steht immer die Verlaufsbeobachtung, nie der Einzelwert im Vordergrund.

Eine erniedrigte gemischtvenöse (< 65 %) oder zentralvenöse Sättigung (< 70 %) kann ein Hinweis auf eine Gewebehypoxie sein und sollte zunächst auf Plausibilität überprüft werden. Dazu gehören Kontrolle der Katheterlage, Überprüfung des Trends und Interpretation im Kontext mit anderen Indikatoren einer Gewebehypoxie (Laktat, Organfunktion).

Bei Bestätigung oder weiterem Absinken der venösen Sättigung verbessert man Sauerstoffangebot und Sauerstoffverbrauch durch eine Optimierung aller Determinanten der venösen Sauerstoffsättigung.

Eine normale zentralvenöse oder gemischtvenöse Sättigung schließt eine Gewebehypoxie nicht aus.

Literatur

PD Dr. med. Michael H. Dück, DEAA

Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universität zu Köln

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