Notfall & Hausarztmedizin 2008; 34(12): 624
DOI: 10.1055/s-0028-1121931
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An Ort und Stelle - Neues Schmerzpflaster hilft Sportlern rascher wieder auf die Beine

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Publication Date:
09 January 2009 (online)

 
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Eine frühzeitige und anhaltende effektive Analgesie trägt dazu bei, einer Chronifizierung von Schmerzen vorzubeugen. "Bereits in den ersten 10 bis 14 Tagen entwickelt sich ansonsten das Schmerzgedächtnis als Grundlage der Chronifizierung", sagte Dr. med. Thomas Pauly, Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin und Chirotherapie in Düsseldorf.

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Pflaster statt Tabletten

Die klassische medikamentöse Option nichtsteroidaler Antirheumatika in Tablettenform ist zwar gegen Schmerz und Entzündung sehr gut wirksam, stößt aber in der Dauertherapie wegen des Risikos gastrointestinaler Nebenwirkungen bald an ihre Grenzen. Bei rheumatischen Weichteilerkrankungen und Sportverletzungen bietet sich alternativ die topische Applikation an, z. B. das in Deutschland neu zugelassene Schmerzpflaster Flector®. Es ist zur Behandlung von Sprunggelenksdistorsionen und Epikondylitis zugelassen, kann jedoch nicht zu Lasten der Krankenkassen verordnet werden. In den USA und der Schweiz ist das Indikationsspektrum breiter und umfasst stumpfe Verletzungen, entzündliche Muskel- und Gelenkschmerzen, degenerative Gelenkerkrankungen und Kniegelenksarthrose.

Das selbstklebende Pflaster enthält in einer Hydrogelschicht 180 mg Diclofenac-Epolamin und wird lokal mit einem Fixationsstrumpf befestigt. Das Diclofenac-Epolamin-Molekül weist ein lipophiles und ein hydrophiles Ende auf und ist damit im Gegensatz zum rein hydrophilen Diclofenac-Natrium fähig, in die Haut zu penetrieren Der Wirkstoff wird über 12 Stunden kontinuierlich abgegeben und penetriert gut ins Gewebe. Vergleichende Untersuchungen ergaben, dass die Konzentration von Diclofenac im Muskel nach Anwendung des Pflasters sogar höher liegt als nach peroraler Einnahme. Die Schmerzschwelle im Muskelgewebe nimmt im Vergleich zu Placebo um 40 % signifikant zu.

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Gut geeignet für Sportmedizin

Im Plasma werden bei Anwendung des Pflasters nur minimale Wirkstoff-Konzentrationen messbar, die etwa um den Faktor 250 geringer sind als nach peroraler Applikation. Systemische Nebenwirkungen treten deshalb unter dem Pflaster kaum auf. Anfangs entfaltet das Pflaster einen angenehmen kühlenden Effekt. Es schränkt die Beweglichkeit nicht ein.

Besonders gut angekommen ist das neue Pflaster in der Sportmedizin, wie Dr. med. Kerstin Warnke, Zürich, mitteilte. In kontrollierten Studien konnte gezeigt werden, dass Distorsionen im oberen Sprunggelenk deutlich rascher abheilen als unter Placebo. Auch im Vergleich mit einem herkömmlichen Diclofenac-Gel zeigt das Pflaster eine bessere und schnellere Wirkung bei Sportverletzungen. "Der Unterschied kann entscheidend sein dafür, ob ein Athlet an einem bevorstehenden Wettkampf teilnehmen kann oder nicht", so Warnke.

Dr. Angelika Bischoff, München

Die Beitragsinhalte stammen von der Launch-Pressekonferenz "Rasche und zielgenaue Schmerztherapie mit Flector® Schmerzpflaster - Die Nr. 1 in der Schweiz, jetzt auch in Deutschland", am 24. Oktober 2008 in Berlin, Veranstalter: IBSA, Berlin

Die Autorin ist freie Journalistin