Das von dem dänischen Chirurgen Henrik Kehlet entwickelte Fast-Track- oder
ERAS-Konzept (Enhanced Recovery after Surgery) hat die Chirurgie vor allem
nach Koloneingriffen revolutioniert und den zur besseren Heilung
traditionell verzögerten postoperativen Kostaufbau ad absurdum geführt.
Beeinträchtigend für eine frühe Rekonvaleszenz sind Übelkeit, Völlegefühl
und Erbrechen, Darmatonie, Schmerz und Fatigue. Diese Symptome werden durch
unzureichende Mobilisierung, Schmerztherapie mit Opioiden, zu lang belassene
Magensonden und traditionell übliche orale Nahrungskarenz begünstigt. Eine
frühe postoperative Wiederherstellung der gastrointestinalen Passage kann
auch durch eine unkritische perioperative Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
beeinträchtigt werden.
Es ist deutlich geworden, dass die frühestmögliche postoperative orale
und/oder enterale Nahrungszufuhr Voraussetzung für eine rasche
Normalisierung der Darmpassage ist und damit einen wichtigen Schritt zur
frühzeitigen Rekonvaleszenz darstellt. Angestrebt wird der orale Kostaufbau
mit Vollmobilisierung, idealerweise bereits wenige Stunden nach der
Operation – für solche Patienten besteht keine Indikation zur künstlichen
Ernährung.