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DOI: 10.1055/s-0029-1186050
Hautveränderungen beim adipösen Hund
Publication History
Publication Date:
11 September 2009 (online)
Einleitung
Adipositas stellt bei unseren kleinen Haustieren, insbesondere Hunden und Katzen, ebenso wie beim Menschen ein zunehmendes Problem dar. Während beim Menschen zahlreiche lebensbedrohliche Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder auch Atherosklerose sowie manche Tumorerkrankungen in direkten Zusammenhang mit Adipositas gebracht werden, gibt es beim Hund deutlich weniger gesicherte Daten. Doch auch bei dieser Spezies geht man von einer Reduktion der Lebenserwartung bei adipösen Tieren um bis zu 20 % aus.
Direkt auf Adipositas zurückzuführende Hauterkrankungen gibt es zwar nicht, doch treten einige Hautprobleme bei übergewichtigen Tieren gehäuft auf.
Zu ihnen zählen insbesondere Hautfaltenentzündungen (Intertrigines), die sich entweder in infolge des Übergewichts neu gebildeten oder verstärkt in bereits anatomisch vorhandenen Falten entwickeln. Auch für die Entstehung von Kallus und die Neigung zu Kalluspyodermien sowie für Stellungsanomalien (plantigrade Fußung) und die aus der ständigen Traumatisierung von Haarfollikeln resultierenden Folgen sind übergewichtige Tiere prädisponiert. Da eine Adipositas nicht grundsätzlich „nur“ auf ein Missverhältnis der aufgenommenen Energiemenge und der Bewegung zurückzuführen ist, sondern auch mit einer organischen Ursache wie beispielsweise einer Hypothyreose oder einem Hyperadrenokortizismus einhergehen kann, empfiehlt sich bei den betroffenen Patienten neben der Therapie ihrer Hautprobleme auch eine intensive diagnostische Abklärung, damit eine eventuell vorliegende systemische Primärerkrankung erkannt und entsprechend therapiert werden kann.