Zahnmedizin up2date 2009; 3(6): 555-576
DOI: 10.1055/s-0029-1186205
Implantologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Extraktionsalveole als potenzielles Implantatbett

Biologische und therapeutische AspekteMichael Fröhlich
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Dezember 2009 (online)

Zoom Image

Einführung

Im Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten wurden Zähne nicht von akademisch ausgebildeten Ärzten oder Zahnärzten gezogen, sondern von Handwerkern, den sog. Badern oder Zahnbrechern, die mit Quacksalbern und Schaustellern zum fahrenden Volk zählten, einen teils zweifelhaften Ruf genossen und auf Jahrmärkten unter großer Anteilnahme von Schaulustigen ihre Tätigkeiten ausführten. So zumindest geben es die vielfältigen Darstellungen, insbesondere in der niederländischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts, wieder (Abb. [1]).

Abb. 1 Der Besuch beim Zahnbrecher. J. J. Horemans d. J. um 1750. Mit freundlicher Genehmigung der Firma BonaDent GmbH, Frankfurt.

Damals war die Zahnextraktion eine der wenigen Behandlungsmöglichkeiten, die bei quälenden Zahnschmerzen und Entzündungen zur Verfügung standen, und sie prägte somit das Tätigkeitsprofil des „Zahnbrechers“. Die moderne Zahnheilkunde wird nur dann eine Indikation zur Zahnextraktion stellen, wenn die Möglichkeiten der Prophylaxe und Zahnerhaltung ausgeschöpft sind; die Patienten erwarten, dass jeder Zahnarzt diesen Eingriff beherrscht.