Gute Neuigkeiten gab es vor Kurzem für Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD): Denn in der UPLIFT®-Studie[1], einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 5 993 Patienten mit mittelschwerer Erkrankung, bleiben die Behandlungsvorteile von Tiotropium (Spiriva®) über den Zeitraum von 4 Jahren erhalten [1].
Dies ist nach Meinung des Studienleiters Prof. Marc Decramer, Leuven (Belgien), hoch zu werten: Denn "anders als bei den meisten anderen Studien im Atemwegsbereich durften in UPLIFT® alle Patienten gleichzeitig mit anderen Atemwegsmedikamenten behandelt werden." Ausgenommen war dabei nur eine Therapie mit anderen inhalativen Anticholinergika.
Geringere Exazerbationsrate, weniger Hospitalisierungen
Geringere Exazerbationsrate, weniger Hospitalisierungen
Zwar hatte die Studienmedikation keinen Einfluss auf die Abnahme der mittleren Einsekundenkapazität (FEV-1-Werte) im Studienverlauf, allerdings waren die Werte - und damit die Lungenfunktion - unter der Behandlung mit Tiotropium über den gesamten Studienzeitraum signifikant besser als in der Kontrollgruppe (p < 0,001).
Darüber hinaus ließ sich im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht nur die Zeit bis zur ersten Exazerbation signifikant hinauszögern - und zwar im Median um 4,1 Monate (p < 0,001) -, auch die Zahl der Exazerbationen pro Patientenjahr verringerte sich signifikant um 14 % (0,73 versus 0,85 pro Patient und Jahr; p < 0,001). Damit reduzierte sich auch das Risiko von Exazerbationen, die zu einer Einweisung der Patienten in ein Krankenhaus führten (Hazard Ratio 0,86; p < 0,002).
All dies wirkte sich auch auf die Lebensqualität der Patienten aus: Hatten sie Tiotropium erhalten, gaben sie durchgängig eine höhere Lebensqualität an als zu Beginn der Studie.
Kein kardiovaskuläres Risiko zu sehen
Kein kardiovaskuläres Risiko zu sehen
Zudem waren in der Patientengruppe, die mit dem inhalativen Anticholinergikum behandelt worden waren, weniger Todesfälle zu verzeichnen: So war die Mortalitätsrate in UPLIFT® in der Verumgruppe um 16 % geringer als in der Kontrollgruppe (p = 0,016). Sogar wenn man die Todesfälle mit berücksichtigte, die nach einem frühzeitigen Absetzen der Studienmedikation auftraten, blieb der signifikante Unterschied zwischen den Studiengruppen erhalten (p = 0,034). 30 Tage nach Abschluss des Behandlungszeitraums war in der Verumgruppe ebenfalls noch ein geringeres Mortalitätsrisiko zu verzeichnen als in der Kontrollgruppe, das allerdings das Signifikanzniveau verfehlte (-11 %; p = 0,086).
Keinen Hinweis gab in UPLIFT® auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter der Tiotropiumtherapie. Vielmehr waren weniger Atemwegs- und Herzerkrankungen (jeweils p < 0,05) in der Verumgruppe zu verzeichnen als in der Kontrollgruppe. Wie auch in früheren Studien war die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung Mundtrockenheit.
Quelle: Presseinformation "COPD-Meilenstein-Studie UPLIFT® beweist anhaltende Verbesserung der Lungenfunktion durch Tiotropium über vier Jahre sowie eine verbesserte Überlebensrate", herausgegeben von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein