Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0029-1220194
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Adäquate Antibiotikaprophylaxe - Der Erinnerung per EDV auf die Sprünge helfen
Publication History
Publication Date:
03 April 2009 (online)
Trotz Leitlinien und Empfehlungen: In vielen Ländern ist die inadäquate Antibotikaanwendung, zum Beispiel in der Prophylaxe bei operativen Eingriffen, verbreitet. Ob das ein automatisches Erinnerungssystem per Computer ändern kann, untersuchten Shih-An Liu und Kollegen in Taiwan. Eur Arch Otorhinolaryngol 2008; 265: 1109–1112
Eine vorangegangene Studie hatte das Problem des Antibiotikamissbrauchs in Kliniken in Taiwan aufgezeigt: Danach waren 50 % der Antibiotikaverschreibungen in Krankenhäusern nicht adäquat – nicht zuletzt mit dem Hintergrund wachsender Resistenzen ein ernstes Problem. Im EDV-System einer Klinik der Tertiärversorgung wurde deshalb zu Beginn des Jahres 2005 eine Software implementiert, die das Einhalten von hauseigenen Vorgaben zur Antibiotikaprophylaxe verbessern sollte. In der Klinik können Operateure prinzipiell unbeschränkt Antibiotika anfordern. Empfohlen wird der prophylaktische Einsatz bei HNO-Prozeduren aber nur, wenn die Speisewege mit eröffnet werden, wie bei der totalen Laryngektomie (clean-contaminated procedure), nicht aber bei Thyreoidektomie oder Sialoadenektomie (clean procedures).
Eine Antibotikaprophylaxe soll nach den Empfehlungen innerhalb von 24 h nach dem Eingriff wieder beendet werden. Fordert der Operateur Antibiotika per EDV an, wenn dies nicht den Empfehlungen entspricht, erscheint in einem Fenster eine Erinnerung an die hauseigenen Vorgaben.