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DOI: 10.1055/s-0029-1222512
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Oft eine schwierige Situation - Schwere Depressionen im Alter sind nicht selten!
Publication History
Publication Date:
02 May 2009 (online)
Schwere Depressionen im Alter sind keine Seltenheit. Die meisten dieser Patienten haben aber zusätzliche Komorbiditäten und nehmen dementsprechend viele unterschiedliche Medikamente ein, ganz zu Schweigen von den generell eingeschränkten Stoffwechselvorgängen im Alter. Eine solche komplexe Situation stellt den behandelnden Arzt immer vor eine besondere Herausforderung.
#Ein Fall aus der Praxis
Eine Herausforderung war auch diese Patientin, deren depressive Erkrankung ohne begleitende psychotische Symptome im Alter von 82 Jahren erstmals diagnostiziert wurde. Seit einem Jahr litt sie an Symptomen wie Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, innerer Unruhe, Einschlafstörungen und Albträumen. Für bestehende unspezifische körperliche Beschwerden (z. B. gastrointestinale Störungen, Atembeschwerden, thorakales Engegefühl) konnte kein internistisches Korrelat gefunden werden.
Wegen des depressiven Syndroms wurde umgehend eine Kombinationstherapie mit 2 selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) eingeleitet, die allerdings - auch nach einer Erhöhung der Dosis (Citalopram, Fluoxetin, je 40 mg täglich) - erfolglos blieb. Ein Behandlungsversuch mit Reboxin brachte ebenfalls keine Besserung.
#Erst eine erneute Therapieumstellung brachte den Erfolg
Daraufhin wurde eine - auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin - ambulante Behandlung mit dem MAO-Hemmer Tranylcypromin (10 mg täglich; Jatrosom®) begonnen. Eine Auflage erhielt die Patienten allerdings: Wegen einer bestehenden Hypertonie musste sie bzw. ihre Angehörigen ihren Blutdruck 3-mal täglich kontrollieren und die Werte und ihr allgemeines Befinden regelmäßig telefonisch mit dem Arzt besprechen.
Unter dieser Behandlung besserte sich der Befund nach 6 Wochen erstmals deutlich. Dennoch bestanden auch nach 3 Monaten noch ausgeprägte Symptome. Die Gabe von 20 mg Tranylcypromin täglich führte jedoch im Verlauf zu einer deutlichen Besserung: Nach einem Jahr befand sich die Patientin in einer stabilen, weitgehenden Remission. Nebenwirkungen der Behandlung wurden bei der Patientin nicht beobachtet.
Quelle: Pressemitteilung "Therapierefraktäre schwere Depression im Alter - erfolgreiche und sichere Behandlung mit Jatrosom® auch bei geriatrischen Patienten möglich", herausgegeben von der esparma GmbH, Magdeburg