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DOI: 10.1055/s-0029-1222519
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Kardiovaskuläre Erkrankungen - Leitlinien lassen oft "zu wünschen übrig"
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Mai 2009 (online)
Einer aktuellen JAMA-Studie zufolge basieren viele Leitlinien aus dem Fachgebiet der kardiovaskulären Erkrankungen auf einem nur niedrigen Level der evidenzbasierten Medizin. Dr. Pierluigi Tricoci, Durham (North Carolina, USA), hat 53 Leitlinien mit einer Gesamtzahl von 7196 Empfehlungen genauer unter die Lupe genommen. Je aktueller die Version der Leitlinie, desto mehr Empfehlungen sind darin laut seiner Analyse auch zu finden. Doch die neu hinzugekommen Empfehlungen basieren oft nur auf Expertenmeinungen oder Fallstudien. Die Zahl der evidenzbasierten Klasse-I-Empfehlungen blieb praktisch konstant. Sicherlich kann man nicht jede Aussage in Leitlinien mit dem höchsten Evidenzlevel stützen. Allerdings macht die Analyse eines ganz klar: Konsequenzen aus den - bekannten - Wissenslücken zieht keiner. Studien, um diese Lücken zu schließen, werden praktisch nicht initiiert.
Quelle: JAMA 2009; 301: 831-841