Diese gelungene Studie reiht sich in die Liste der immer lauter werdenden kritischen Stimmen zu Zeiten des "Hip Resurfacing Booms" ein[2]. Die Autoren konnten theoretisch zeigen, dass die geforderte gute ROM bei der Versorgung des jungen Menschen durch den Oberflächenersatz nicht erzielt wird. Ein kritischer Abgleich mit der Realität in der Klinik wäre jedoch interessant. Man beobachtet manchmal Patienten bei denen der Oberflächenersatz einfach nicht "funktioniert", andere Patienten mit dem gleichen Implantat und einer vergleichbaren Positionierung sind völlig beschwerdefrei und haben eine exzellente ROM. Sind die Ergebnisse dieser Studie auch klinisch nachvollziehbar? Methodisch gibt es quasi keine Kritikpunkte zu erwähnen. Die Konsequenzen der gewonnenen Daten werden in der Diskussion leider nur kurz erwähnt.
Eine Schlussfolgerung der Studie könnte sein, dass der Operateur den Schenkelhals ausdünnen müss um die ROM zu verbessern, was zu einem hohen Frakturrisiko führen würde, zum anderen müsste eine Pfanne konstruiert werden die - ähnlich wie die physiologische Form des Azetabulms - eine Aussparung in der Sphäre hat. Weitere Forschung und hochwertige, kritische Arbeiten wie diese sind dringend notwendig um die vielen Fragen des Oberflächenersatzes zu beantworten.
Dr. med. Matthias Lerch