Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin

Prof. Stefan Schwab

Die Aktuelle Neurologie ist um eine neue Rubrik reicher geworden – die Präsidentenseite. Auf der Präsidentenseite bieten wir allen Gesellschaften, deren Organ die Aktuelle Neurologie ist, sowie den Schwerpunkt- und assoziierten Gesellschaften der DGN die Möglichkeit, Ziele, berufspolitische Entwicklungen und wichtige Themen der Gesellschaft vorzustellen. Ins Leben gerufen wurde die neue Rubrik mit einem Beitrag von Herrn Professor Reichmann zur DGN in Heft 9 letzten Jahres. Nun folgt mit der Vorstellung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) durch Herrn Professor Schwab, den Präsidenten der DGNI, der zweite Beitrag. Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre.

Ihre Redaktion der Aktuellen Neurologie

Die Deutsche Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin hat heute über 700 Mitglieder und kann mittlerweile auf 25 Jahre Entwicklung zurückblicken. Wir führen jährlich im Winter den sog. ANIM-Kongress mit bis zu 1500 Teilnehmern durch.

Begonnen hat es mit einem ersten Arbeitstreffen für neurologisch-intensivmedizinisch interessierte Ärzte 1984 in Essen, sehr schnell hat sich daraus der mittlerweile traditionelle Kongress im Januar jedes Jahres entwickelt. Im Jahr 2002 wurde dann die Deutsche Gesellschaft für Neurologische Intensivmedizin gegründet und im Jahr 2008 in Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin umbenannt. Zusammen mit unseren neurochirurgischen Kollegen haben wir es uns dabei zum Ziel gesetzt, die fachspezifische Intensivmedizin in der Neurologie und Neurochirurgie zu fördern und zu etablieren. Gleichzeitig gilt unser Augenmerk auch der Notfallmedizin und der Versorgung unserer Patienten in den Notfallambulanzen, die heute schon mehr als 1 / 3 aller Fälle in interdisziplinären Notaufnahmen ausmachen.

Auch in der Weiterbildung sind wir aktiv und setzen uns dafür ein, dass die spezifische NeuroIntensivmedizin in der Facharztausbildung wahrgenommen wird und in den Ausbildungsstätten, in denen dies nicht möglich ist, entsprechende Strukturen geschaffen werden. Unser Ziel ist es, diesen wesentlichen Teil der Neurofächer als solchen darzustellen und auch die wissenschaftlichen Entwicklungen, die sich in den letzten Jahren in diesem Bereich ergeben haben, entsprechend zu unterstützen. So haben wir eine Stiftung für neurologische Intensivmedizin gegründet, aus deren Erlösen sich zum Beispiel der Mertens-Preis der DGNI aber auch Preise auf der jährlichen ANIM-Tagung und Ausbildungsstipendien finanzieren. Unsere Gesellschaft will vor allem die jungen Kollegen dafür begeistern sich in diesem Teilgebiet der Neurofächer zu engagieren und klinisch wie wissenschaftlich zu arbeiten. Es ist ganz klar, dass moderne Neurologie und Neurochirurgie ohne entsprechende Intensivmedizin nicht mehr denkbar sind.

Die Struktur unserer Gesellschaft spiegelt auch das Miteinander der beiden klinischen Neurofächer wider, so ist abwechselnd ein Vertreter der Neurologie und dann ein Vertreter der Neurochirurgie Präsident der Gesellschaft. Wir sind für Fragen der Weiterbildung, genauso wie für Stellungnahmen zur Intensivmedizin, Notaufnahme und Notfallmedizin jederzeit ansprechbar. Darüber hinaus sehen wir es als unsere Aufgabe auch in der Öffentlichkeit Stellung zu beziehen, wann immer Themen aus dem Neurointensiv- und Notfallmedizinbereich kontrovers diskutiert werden oder unsere fachliche Meinung gefragt wird. Als Beispiel hierfür seien nur die Diskussionen um Terry Schiavo oder unlängst der Fall von Rom Houben genannt.

Wie alle Mitgliedergesellschaften wünschen wir uns, dass mehr junge Neurologen und Neurochirurgen unserer Gesellschaft beitreten und unsere Jahrestagungen besuchen. Seit dem letzten Jahr findet dort auch eine Fortbildungsakademie in Anlehnung an die positiven Erfahrungen der DGN statt.

Gerne können Sie sich für weitere Informationen auch an unseren Generalsekretär, Professor Busse und an unsere Homepage www.dgni.org wenden. Wir freuen uns Sie als Mitglieder der DGNI oder als Besucher unserer Jahrestagung, ANIM, die wir zusammen mit der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) durchführen, begrüßen zu dürfen und hoffen, dass Sie die Neurointensivmedizin mit uns zusammen unterstützen und breitflächig etablieren.

Ihr
Prof. Dr. Stefan Schwab
Präsident der DGNI