PiD - Psychotherapie im Dialog 2010; 11(1): 54-58
DOI: 10.1055/s-0029-1223491
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychotherapieintegration in der Praxis: Ambulante Dienste[1]

Eia  Asen
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 March 2010 (online)

Zusammenfassung

Die psychotherapeutische Versorgungsrealität bietet Einzelnen und deren Familien allzu oft standardisierte (und stereotypisierte) diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen an, die mehr mit der Ausbildung, den Fähigkeiten und Vorurteilen der Mitarbeiter und der Institutionspolitik als mit den Problemsichten und Lösungsmöglichkeiten der Patienten / Klienten zu tun haben. Die Arbeit des Londoner „Marlborough Family Service” (MFS) zeigt, wie kontinuierlich auf sich wandelnde Patientenbedürfnisse reagierend ein ambulanter Psychotherapieanbieter neue Projekte und Behandlungsansätze hervorbringen kann. Bei jedem neuen „Fall” sollten sich die Therapeuten fragen: „Welche Kontexte muss ich in die Therapie mit einbeziehen oder schaffen, um die vorliegenden Probleme lösbar zu machen? Wer soll an der Therapie beteiligt werden? Wo soll die Arbeit stattfinden? Was ist der jeweils optimale Zeitrahmen? Diese ausgeprägte Flexibilisierung ermöglicht vor allem bislang scheinbar schwer erreichbaren Psychotherapiepatienten mit oder ohne Migrationshintergrund den Zugang zur Psychotherapie. Der „multimodale psychosoziale Barfußpraktiker”, von hochspezialisierten Psychotherapeuten eng supervidiert, wird als mögliches Zukunftsmodell diskutiert.

1 Übersetzung aus dem Englischen: Margit Göhringer und Jochen Schweitzer

Literatur

  • 1 Asen E. Tagesklinik für ganze Familien.  TW Neurologie Psychiatrie. 1992;  6 492-499
  • 2 Asen E. Familienbegutachtung und -therapie bei schwerer körperlicher und seelischer Kindesmisshandlung.  Kindesmisshandlung und -vernachlässigung. 2001;  3 95-105
  • 3 Asen E. Von Multi-Institutionen-Familien zur Selbsthilfe.  Zeitschrift für Systemische Therapie und Beratung. 2005;  23 166-171
  • 4 Asen E. Kinder und Erwachsene in der Multifamilientherapie.  Psychotherapie im Dialog. 2006;  7 49-52
  • 5 Asen E. Beispiele zur interkulturellen Therapie.  Wege zum Menschen. 2007;  59 332-341
  • 6 Asen E, Bevington D. Barefoot practitioners: a proposal for a manualized, home-based Adolescent in Crisis Intervention Project. In: Baruch G, Fonagy P, Robins D, Hrsg Reaching the Hard to Reach. Chichester: Wiley 2007
  • 7 Asen E, Scholz M. Multi-Familientherapie in unterschiedlichen Kontexten.  Prax Kinderpsychol Kinderpsychiatrie. 2008;  57 362-380
  • 8 Asen E, Scholz M. Praxis der Multifamilientherapie. Heidelberg; Carl-Auer 2009
  • 9 Fonagy P, Steele H, Moran G S. et al . The capacity for understanding mental states: the reflective self in parent and child and its significance for security of attachment.  Infant Mental Health. 1991;  13 200-217
  • 10 Malik R, Krause I-B. Before & Beyond Words: Embodiment & Intercultural Therapeutic Relationships in Family Therapy. In: Flaskas C, Mason B, Perlesz A, Hrsg The Space Between: Experience, Context and Process in the Therapeutic Relationship. London; Karnac 2004

1 Übersetzung aus dem Englischen: Margit Göhringer und Jochen Schweitzer

Eia Asen, MD

38 Marlborough Pl

London, NW8 0PJ

Großbritannien

Email: eia@compuserve.com