Aktuelle Urol 2012; 43(2): 123-133
DOI: 10.1055/s-0029-1233515
Operative Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sigma-Rektum-Pouch: eine Modifikation der Harnleiter-Darm-Implantation

M. Fisch
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Klinik und Poliklinik für Urologie
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2012 (online)

Einleitung

Nachteil der klassischen Ureterosigmoidostomie war der hohe intraluminale Druck durch die analwärts gerichtete zirkuläre Peristaltik mit entsprechenden Auswirkungen auf Kontinenz und oberen Harntrakt. Der Sigma-Rektum-Pouch [2] optimiert die Ureterosigmoidostomie in diesen Punkten und hat sie ersetzt. Durch Unterbrechung der zirkulären Peristaltik (antimesenteriale Eröffnung und Seit-zu-Seit-Anastomose) wird der intraluminale Druck gesenkt und damit ein positiver Einfluss auf die Kontinenz sowie den oberen Harntrakt erreicht.

Wegen des hohen Risikos aszendierender Infekte ist eine antirefluxive Ureterimplantation bei dieser Technik der Harnableitung unabdingbar. Sie kann bei normalkalibrigen Ureteren mittels der Standardtechnik des submukösen Tunnels [3] erfolgen. Bei dilatierten Ureteren ist der Technik mittels serösem Tunnel der Vorzug zu geben [1].

 
  • Literatur

  • 1 Abol-Enein H, Ghoneim MA. A novel uretero-ileal reimplantation technique: The serous lined extramural tunnel. A preliminary report. J Urol 1994; 151: 1193-1197
  • 2 Fisch M, Wammack R, Müller SC et al. The Mainz Pouch II (Sigma Rectum Pouch). J Urol 1993; 149: 258-263
  • 3 Goodwin WE, Harris AP, Kaufman JJ et al. Open, transcolonic ureterointestinal anastomosis: a new approach. Surg Gynecol Obstet 1953; 97: 295-300