Dtsch Med Wochenschr 1990; 115(35): 1325-1328
DOI: 10.1055/s-0029-1235833
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© 1990 by Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Antihypertensive Behandlung bei Nierenkrankheiten: wen, womit, wie intensiv?

E. Ritz1 , R. Nowack1 , M. Rambausek1 , A. Heidland
  • 1Sektion Nephrologie Medizinische Klinik und Poliklinik, Heidelberg
  • Medizinische Klinik der Universität, Würzburg
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Publication Date:
21 August 2009 (online)

Resümee

Die Hypertonie ist eine bekannte Komplikation der Niereninsuffizienz, aber erst in jüngster Zeit wurde nachgewiesen, daß bereits in frühen Stadien von Nierenkrankheiten eine Blutdruckerhöhung häufig ist und daß bereits eine geringgradige Blutdruckerhöhung zur Progredienz der Niereninsuffizienz beiträgt. Es ist heute gesichert, daß eine antihypertensive Therapie die Progredienz der Niereninsuffizienz verzogert; allerdings mussen wahrscheinlich wesentlich niedrigere Blutdruckwerte angestrebt werden, als bisher angenommen wurde. Auf welche Weise die Blutdrucksenkung die Progredienz verzögert, ist noch nicht vollstandig geklart. Entsprechend kann auch nicht abschließend entschieden werden, ob bestimmte Antihypertensiva-Klassen spezielle Vorzüge aufweisen. Zumindest haben jedoch tierexperimentelle Studien Hinweise auf renoprotektive Eigenschaften von Konversionsenzymhemmern und möglichenveise auch von Calciurnantagonisten ergeben.