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DOI: 10.1055/s-0029-1238272
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Wirbelkörperfrakturen - Diagnose im Rahmen der Knochendichtemessung präzise
Publication History
Publication Date:
02 October 2009 (online)
Die Standardmethode, um Wirbelkörperfrakturen zu diagnostizieren, ist die herkömmliche Röntgenaufnahme der Wirbelsäule. Doch auch im Rahmen einer Knochendichtemessung zur Osteoporosediagnostik lassen sich solche Frakturen erkennen. Hospers et al. verglichen beide Methoden. Radiology 2009; 251: 822-828
In die retrospektive Analyse gingen 250 konsekutive Patienten (190 Frauen und 60 Männer) im Durchschnittsalter von 62 Jahren ein. Diese hatten sich aufgrund einer vermuteten primären oder sekundären Osteoporose einer Knochendichtemessung mittels DEXA (Dual Energy X-Ray Absorptiometry) im Bereich von T4 bis L4 unterzogen. Von allen Patienten lagen zudem konventionelle Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule vor, die unter anderem aufgrund alter Frakturen, persistierender Rückenschmerzen oder eines Frakturverdachts erfolgt waren. Zwei Untersucher begutachteten mit einem computergestützten vertebralen Fraktur-Assessment (VFA) die Knochendichtemessungen im Hinblick auf Wirbelkörperfrakturen und verglichen diese Ergebnisse mit denen der konventionellen Röntgenaufnahmen, die sie zum einen visuell, zum anderen mittels semiquantitativer Messungen beurteilten. Durch das VFA ließen sich 90 Patienten (36 %) mit mindestens 1 Fraktur erkennen (Spannweite: 1-6 Frakturen, Gesamtzahl: 155), mittels visueller Beurteilung gelang dies bei 92 (36,8 %; Spannweite: 1-6, Gesamtzahl: 161). Hauptlokalisationen waren in beiden Fällen T7, T12 und L1. In der semiquantitativen Auswertung fielen 93 Patienten (37,2 %) mit insgesamt 170 Frakturen auf (Spannweite: 1-6), auch diese vorwiegend im Bereich T7, T12 und L1. Zwischen VFA und visueller Begutachtung bestand eine Übereinstimmung von 97,5 %, zwischen VFA und semiquantitativer Auswertung eine von 97,4 %. Die Übereinstimmung zwischen den beiden herkömmlichen Auswertungsmethoden lag bei 98,1 %. Sensitivität, Spezifität sowie positiver und negativer Vorhersagewert betrugen für die VFA im Vergleich zur visuellen Begutachtung 83,6, 99,1, 84,1 und 99,1 %.
Anatomischer Querschnitt einer vollständiger Wirbelkörperkompression (Bild: Bartl R. Osteoporose. Thieme 2008).