Einer der ersten Ansätze der Therapie der rheumatoiden Arthritis war die Behandlung der Patienten mit Hemmstoffen des Tumornekrosefaktors (TNF). Jedoch sprechen etwa 30 % der Betroffenen nicht auf die Therapie mit diesen Wirkstoffen an, berichtete Dr. Andrea Rubbert-Roth, Köln, auf dem diesjährigen Kongress der "European League Against Rheumatism", kurz EULAR.
Mittlerweile hat sich daher bei Versagen eines TNF-Hemmers die B-Zell-Therapie mit Rituximab (MabThera®) als überlegene Therapieoption etabliert. Dabei kann Rituximab die Gelenkzerstörung nach Versagen eines TNF-Hemmers über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren aufhalten.
Steigende Wirksamkeit und Sicherheit bestätigt
Steigende Wirksamkeit und Sicherheit bestätigt
Eine wiederholte Gabe von Rituximab erhöht dabei die Wirksamkeit der Behandlung. So verdoppelten sich die Remissionsraten zwischen dem 1. und 3. Behandlungsintervall von 9 auf 18 % (REFLEX[1]-Studie). Deutlich mehr Patienten sprachen im Vergleich zu Placebo auf die Behandlung an, während sich gleichzeitig die Anzahl der druckschmerzhaften und geschwollenen Gelenke signifikant verringerte.
Als optimal hat sich ein 6-monatiges Behandlungsintervall erwiesen. Bei Patienten, die nach einem halben Jahr wiederholt mit dem B-Zell-Antikörper behandelt wurden, besserten sich die Symptome nochmals signifikant, während Patienten ohne Fortführung der Therapie ein 2- bis 4-fach höheres Risiko hatten, das Ansprechen zu verlieren.
Insgesamt gilt die B-Zell-Therapie als sicher und gut verträglich, wie die Auswertung von 6000 Patientenjahren belegt. Die Rate an unerwünschten Ereignissen und Infektionen ist niedrig: Im Schnitt waren 4,26 Ereignisse pro 100 Patientenjahre zu verzeichnen.
Je früher desto besser?
Je früher desto besser?
Effektivität, Sicherheit und das patientenfreundliche Therapieschema haben die B-Zell-Therapie nach unzureichendem Ansprechen auf einen TNF-Hemmer im Praxisalltag der Rheumatologie etabliert. Ein noch früherer Einsatz von Rituximab wird derzeit geprüft. Erste Ergebnisse der Phase-III-Studie IMAGE zeigen, dass die Therapie mit 2-mal 1 g Rituximab in Kombination mit Methotrexat (MTX) im Vergleich zu einer Methotrexatmonotherapie auch bei MTX-naiven Patienten mit früher aktiver rheumatoider Arthritis die Röntgenprogression nach 52 Wochen signifikant verlangsamt.
Quelle: Pressemeldung "Fortschritte in der Therapie der Rheumatoiden Arthritis - Effektive und sichere Langzeitbehandlung mit Rituximab", herausgegeben von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen