Die chronische mesenteriale Ischämie ist eine meistens postprandial auftretende Mangelperfusion des Intestinaltrakts als Folge einer nicht ausreichenden mesenterialen Blutzufuhr. Die Ursache besteht in der Stenosierung oder im Verschluss einer oder mehrerer mesenterialer Hauptgefäße, meistens mit Beteiligung der A. mesenterica superior. Während der Verschluss eines mesenterialen Hauptgefäßes auch asymptomatisch verlaufen kann, entwickelt sich bei der Stenosierung oder beim Verschluss mehrerer mesenterialer Gefäße ein symptomatisches Stadium (Angina intestinalis) mit dem Risiko des Übergangs in das Stadium der akuten Ischämie und der Gefahr der ausgedehnten Darmischämie mit hoher Letalität. Die möglichst rechtzeitige und damit präventive Therapie der symptomatischen chronischen mesenterialen Ischämie erfordert die frühzeitige Diagnosefindung und differenzierte Indikationsstellung zur endovaskulären oder chirurgischen mesenterialen Revaskularisation in enger interdisziplinärer Kooperation zwischen betreuendem Hausarzt, Gastroenterologen, interventionellem Radiologen, Gefäßchirurgen und gefäßchirurgisch ausgebildetem Viszeralchirurgen.
In der vorliegenden Übersicht werden die pathophysiologischen Ursachen, die Klinik, die Diagnostik und die unterschiedlichen therapeutischen Ansätze zur Behandlung der chronischen mesenterialen Ischämie dargestellt.
Quellenangaben
0 Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus, Hals u. Innere Organe. Grafik: M. Voll, K. Wesker. Stuttgart; Thieme Verlag 2005