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DOI: 10.1055/s-0029-1240724
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Innerklinisches Traumamanagement – Vergleich aktueller Kurskonzepte
Publication History
Publication Date:
10 March 2010 (online)
Kernaussagen
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Eine hochwertige medizinische Versorgung unter Einbeziehung sämtlicher Bereiche der Versorgung kann die traumaassoziierte Mortalität um bis zu 30 % reduzieren.
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Durch ein standardisiertes und strukturiertes Schockraummanagement kann das Behandlungsergebnis schwer Traumatisierter signifikant verbessert werden.
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Aktuell existieren zwei Konzepte zum frühen innerklinischen Traumamanagement: der Advanced-Trauma-Life-Support(-ATLS®-)Kurs sowie der European Trauma Course (ETC).
Charakteristika des Advanced-Trauma-Life-Support-(ATLS®-) Konzepts
ATLS® ist ein einfaches Konzept, welches klare diagnostische und therapeutische Prioritäten für die frühe innerklinische Phase der Traumaversorgung definiert.
Ein wesentlicher Grundsatz des ATLS®-Konzepts ist es, die lebensbedrohliche Verletzung zuerst zu behandeln – „treat first what kills first“.
Das Konzept besteht aus einer knappen Erstuntersuchung („primary survey“) des Patienten, die sich an klinischen Parametern orientiert und bei Bedarf durch lebenserhaltende Erstmaßnahmen nach dem sogenannten ABCDE‐Schema ergänzt wird:
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A: airway with cervical spine protection
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B: breathing
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C: circulation – stopp the bleeding
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D: disability or neurologic status
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E: exposure (undress) and environment (temperature control)
Auf den „primary survey“ folgt eine Zweituntersuchung mit Erfassung sämtlicher anatomischer Verletzungen, der sogenannte „secondary survey“.
Das ATLS®-Konzept sieht eine ständige „Reevaluation“ mithilfe des ABCDE‐Schemas vor.
Charakteristika des European-Trauma-Course-(ETC-)Konzepts
Die oben genannten Charakteristika des ATLS®-Konzepts sind in modifizierter Form vollständig in dem ETC‐Konzept enthalten.
ETC ist ein den europäischen Verhältnissen angepasstes Trauma-Ausbildungssystem.
ETC vermittelt europäische Praktiken und Standards. Hierzu gehören insbesondere „Interdisziplinarität“ und „Team-Konzept“.
Die beiden Kurskonzepte im Vergleich
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ATLS® und ETC haben ein gemeinsames Ziel, nämlich durch eine strukturierte und standardisierte innerklinische Primärversorgung einen Beitrag zur Senkung der traumaassoziierten Mortalität zu leisten.
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ATLS® und ETC haben eine gemeinsame Sprache: A, B, C, D, E.
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ATLS® und ETC sind geeignete Ausbildungskonzepte, um die innerklinische Versorgung Traumatisierter nachhaltig zu strukturieren und zu verbessern.
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Wesentliche Gemeinsamkeit beider Kurse ist, dass sie die tägliche Praxis und Routine nicht ersetzen, sondern lediglich Handlungsabläufe, Theorie und manuelle Fertigkeiten lehren.
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ATLS® vermittelt die interdisziplinären Grundlagen der Schockraumversorgung schwerverletzter Patienten.
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Der ETC schult das interdisziplinäre Team-Training im Schockraum.
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Dr. Matthias Helm, Leiter Sektion Notfallmedizin
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
89070 Ulm
Deutschland
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