Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung: Die Kosten im Gesundheitswesen steigen beständig an. Zahlen für Entbindungskosten bei Geminigraviditäten nach Kinderwunschbehandlung liegen bislang nicht vor. Für eine objektive und nachvollziehbare Diskussion werden mit dieser Untersuchung konkrete Zahlen vorgestellt.
Patientinnen und Methodik: Retrospektive Krankheitskosten-Analyse der Entbindungsdaten der Gemini-Geburten zwischen dem 01.01.2000 und dem 31.12.2008 des UK-SH, Campus Lübeck. Vergleich der Entbindungskosten spontan- und nach Kinderwunschbehandlung konzipierter Geminischwangerschaften.
Ergebnisse: Die Patientinnen mit Gemini nach Kinderwunschbehandung haben postpartal einen durchschnittlich 1,1 Tage längeren stationären Aufenthalt, sind 2,5 Jahre älter bei Entbindung und die Gravidität und Parität ist niedriger verglichen mit den Frauen nach spontan konzipierten Gemini. Das fetale Outcome (Schwangerschaftsdauer, Geburtsgewicht, APGAR, Nabelschnurarterien pH, Verlegung auf Intensivstation usw.) und sonstige maternale Daten (Größe, Gewicht, OP-Zeit usw.) unterscheiden sich zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Durch den verlängerten stationären Aufenthalt entstehen in der Gruppe der Kinderwunschbehandlung Mehrkosten in Höhe von ca. 250 Euro pro Patientin.
Schlussfolgerung: Die zusätzlichen Kosten bei Geminientbindungen nach Kinderwunschbehandlung beschränken sich auf einen verlängerten stationären Aufenthalt von durchschnittlich 1,1 Tagen, welcher nicht eindeutig medizinisch begründet war. Erfahrungsgemäß ist die Liegedauer ein modifizierbarer Parameter und somit nicht als absolut zu sehen. Ein Kostenunterschied in den medizinischen Parametern (fetales Outcome, OP-Dauer usw.) wurde nicht gefunden.
Abstract
Background: Healthcare expenditures are rising steadily. There are no data on delivery expenses of twin pregnancies. This study aims to provide data on expenses of twin deliveries and to compare expenditures of deliveries after spontaneous conception with deliveries after infertility treatment.
Patients and Methods: Retrospective cohort-analysis on obstetrical data of twin deliveries at the Department of Obstetrics and Gynaecology of the University Hospital Schleswig-Holstein, Campus Luebeck between January 2000 and December 2008. A comparison of delivery expenses of spontaneous twin pregnancies and after infertility treatment.
Results: Patients delivering twins after infertility treatment stay 1.1 days longer at the hospital, are 2.5 years older and the number of previous pregnancies and deliveries are significantly lower compared to women after spontaneous conception of twins. In our setting fetal outcome (weeks of gestation, birthweight, APGAR, umbilical arterial pH, admission to neontal intensive care unit etc.) and other maternal data (maternal height, maternal weight, length of surgery etc.) were not significantly different. The prolonged time spent in hospital leads to a 250 Euro higher expense per patient.
Discussion: Additional expenses of twin deliveries after assisted reproduction are due to a longer stay at the hospital. This prolonged stay of an average of 1.1 days was not obvious to medical reasons. Main delivery expenses for the substantial outcome-parameters are not significantly different between both groups.
Schlüsselwörter
Geminigravidität - Entbindungskosten - Kinderwunschbehandlung
Key words
twin pregnancy - delivery expenses - infertility treatment