Rofo 2009; 181(11): 1034
DOI: 10.1055/s-0029-1241990
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Kolorektales Adenom - Koloskopie und CT-Kolografie bei Diagnostik vergleichbar

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06 November 2009 (online)

 

Fortgeschrittene kolorektale Adenome sind zwar noch benigne, haben aber ein relativ hohes Entartungsrisiko. Umso wichtiger ist es daher, diese Neoplasien frühzeitig zu entdecken und zu entfernen. Eine deutsche Arbeitsgruppe um A. Graser hat nun unterschiedliche Screening-Methoden verglichen. Gut 2009; 58: 241-248

Die Autoren untersuchten Patienten über 50 Jahre, die weder ein erhöhtes Risiko für kolorektale Karzinome noch Symptome einer Erkrankung des Kolons hatten. Sie gaben zunächst Stuhlproben ab, die mit dem gängigen Test auf okkultes Blut (FOBT) sowie mit einem immunochemischen Stuhltest analysiert wurden. Anschließend unterzogen sie sich nach entsprechender Vorbereitung zunächst einer CT-Kolografie mit einem 64-Schicht-Gerät und noch am gleichen Tag einer herkömmlichen Koloskopie. Die Autoren verglichen in der Folge die diagnostische Leistung der verschiedenen Methoden im Hinblick auf die Fähigkeit, fortgeschrittene Adenome aufzudecken. Die Koloskopie diente dabei als Vergleichsstandard. Zusätzlich leiteten sie daraus die Ergebnisse einer Sigmoidoskopie ab und bezogen diese ebenfalls in die Analyse mit ein.

Insgesamt 307 Teilnehmer unterzogen sich Koloskopie und CT-Kolografie. Durch spezielle Techniken der Dosismodulation war es den Autoren gelungen, die durchschnittliche Strahlendosis dieser Untersuchung von herkömmlichen 10-12 auf 4,5 mSv zu senken. Insgesamt fanden sich 221 Adenome, davon 46 fortgeschritten. Für diese lagen die Sensitivitäten für Koloskopie, CT-Kolografie, Sigmoidoskopie, Immunochemie und FOBT bei 100, 96,7, 83,3, 32 und 20 %, die entsprechenden Spezifitäten bei 43, 39,4, 59,6, 85,8 und 89,6 %. Die Kombination von Sigmoidoskopie und einem der beiden Stuhltests erhöhte die Sensitivität nicht relevant. 46 % der Teilnehmer gaben die CT-Kolografie und 37 % die Koloskopie als bevorzugte Methode an.