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DOI: 10.1055/s-0029-1241992
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Roux-en-Y-Magenbypass - CT-Diagnostik von internen mesenterischen Hernien
Publication History
Publication Date:
06 November 2009 (online)
Die Roux-en-Y-Magenbypassoperation ist eine inzwischen weitverbreitete Methode der bariatrischen Chirurgie bei morbider Adipositas. Eine wichtige Komplikation des Eingriffs, die in 1-5 % der Fälle auftritt, ist die innere Herniation von Dünndarmschlingen, die lebensbedrohlich sein kann und frühzeitig erkannt werden muss. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe untersuchte, wie sicher sich die Diagnose einer solchen inneren Herniation mittels Computertomografie stellen lässt. Clin Radiol 2009; 64: 373-380
Iannuccilli et al. stützen sich bei ihrer Untersuchung auf Veröffentlichungen zu CT-Zeichen von innerer Herniation nach Roux-en-Y-Magenbypassoperationen. Typische Bruchlücken sind die Inzision des Mesocolon transversum bei retrokolischem Hochzug, das Meso der Jejunojejunostomie oder der Raum zwischen dem Mesocolon transversum und dem Y-Roux-Schenkel (sog. Petersen-Hernie).
Die Autoren sichteten die Krankengeschichten von 768 Patienten, die in ihrem Zentrum operiert worden waren. Neun Patienten hatten aufgrund von abdominellen Beschwerden in der postoperativen Phase eine Computertomografie im eigenen Haus erhalten und wiesen die operative Diagnose einer internen Hernie auf. Als Kontrollgruppe wurden 10 Patienten gewählt, bei denen ebenfalls aufgrund von abdominellen Beschwerden eine CT durchgeführt worden war, die aber im operativen Befund keine interne Hernie aufwiesen.
Bei fast allen Patienten waren die CT-Untersuchungen mit iodhaltigem intravenösem Kontrastmittel durchgeführt worden. Sieben der 19 Patienten bekamen orales Bariumsulfat verabreicht. Die Autoren wählten für die Reinterpretation der CT-Bilder aus der vorhandenen aktuellen Literatur zu dem Thema 8 CT-Zeichen für eine innere Herniation aus. Diese Zeichen waren im Einzelnen:
das Swirl-Sign (strudelartige Erscheinung von Gefäßen und Fett der Mesenterialwurzel) das Zeichen der Clustered Loops das Mushroom-Sign das Hurricane-Eye-Sign Zeichen einer Dünndarmobstruktion der Verlauf von Dünndarmschlingen posterior zur A. mesenterica superior die Rechtsverlagerung der Anastomose das Vorhandensein von vergrößerten Lymphknoten
Das Swirl-Sign erwies sich in der Analyse als das Zeichen mit der höchsten Sensitivität bei hoher Spezifität. Bei diesem Zeichen fand sich auch die beste Übereinstimmung verschiedener Untersucher. Alle anderen Zeichen wiesen zwar eine hohe Spezifität, aber eine niedrige Sensitivität auf. Eine Spezifität von 100 % fand sich bei Zeichen einer Dünndarmobstruktion und bei vergrößerten Lymphknoten im CT.
In dem axialen 2-D-Bild ist eine luftgefüllte unkomplizierte mediane Bauchdeckenhernie des Kolons ohne Perforation (Pfeil) zu erkennen (Bild: Mang T/Schima W (Hrsg.). CT-Kolongrafie. Thieme 2009).