Rofo 2009; 181(12): 1116
DOI: 10.1055/s-0029-1242001
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Sakroiliitis - MRT ohne Gadolinium aussagekräftig

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Publikationsdatum:
27. November 2009 (online)

 

Die MRT hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zum Goldstandard bei Verdacht auf Sakroiliitis im Rahmen eines Morbus Bechterew entwickelt. Die Untersuchung wäre einfacher und kostengünstiger durchzuführen, wenn dabei auf die Kontrastmittelgabe verzichtet werden könnte. Althoff et al. untersuchten, ob die Ergebnisse von STIR-Sequenzen mit denen von T1-gewichteten Kontrastmittelaufnahmen vergleichbar sind. Eur J Radiol 2009; 71: 232-236

Die Autoren untersuchten retrospektiv eine Kohorte von 105 Patienten mit dem Verdacht auf Spondylarthritis. Bei allen Patienten wurden jeweils folgende Sequenzen aufgenommen: T1-gewichtete Fast-Spin-Echo-Sequenzen ohne KM-Gababe, Short-Tau-Inversion-Recovery-(STIR)-Sequenzen und T1-gewichtete Fast-Spin-Echo-Sequenzen mit KM-Gabe (T1/Gd). Die Autoren beurteilten die Ilioskralgelenke der Patienten anhand eines 4-Segmente-Modells mit einem Punktesystem. Dabei vergaben sie für jedes Segment eine Punktzahl zwischen 0 und 4, wobei Grad 0 bedeutete, dass keine entzündlichen Veränderungen vorlagen. Von den 105 untersuchten Patienten wurde bei 72 im weiteren klinischen Verlauf eine Spondylarthritis diagnostiziert. Mittels der STIR-Sequenzen diagnostizierten die Autoren bei 46 Patienten eine aktive Sakroiliits und bei 34 Patienten schlossen sie eine solche aus. Bei 25 Patienten konnte anhand der STIR-Sequenzen keine eindeutige Diagnose gestellt werden. Anhand der T1-gewichteten Aufnahmen mit Gd wurde bei 47 Patienten eine aktive Sakroiliitis festgestellt, bei 44 Patienten ausgeschlossen und bei 14 Patienten konnte keine eindeutige Aussage getroffen werden. Die diagnostische Genauigkeit war damit bei den T1/Gd-Sequenzen höher als bei den STIR-Sequenzen. Die Summen-Scores der STIR-Sequenzen und der T1/Gd-Sequenzen waren vergleichbar.