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DOI: 10.1055/s-0029-1244016
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Plastische Rekonstruktion am Beispiel der unteren Extremität
Publication History
Publication Date:
20 April 2010 (online)
Die Behandlung von Wunden der unteren Extremität stellt ungeachtet ihrer Ätiologie eine große Herausforderung für den rekonstruktiv tätigen Plastischen Chirurgen dar. Die rekonstruktive Plastische Chirurgie erfordert neben detaillierten anatomischen Kenntnissen intensives Training und feinstmotorische Fertigkeiten. Gerade auf dem Gebiet der Operationstechniken haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Entwicklungen vollzogen, die einen Extremitätenerhalt auch in komplexen Situationen möglich machen.
Die Planung rekonstruktiver Eingriffe hat neben der Methodenauswahl auch sozialmedizinische Aspekte zu beachten. Die Wahl des Rekonstruktionsverfahrens ist dabei dem individuellen Patientenprofil (Alter, Diagnose, Geschlecht, Nebendiagnosen) anzupassen. Diese präoperative Planung und die Aufklärung der Patienten über die je nach Verfahren teils äußerst aufwendige, mehrstündige Operation und mögliche Risiken sind ebenso wichtig wie die medizinische, pflegerische und physiotherapeutische Nachbehandlung.
Eine Wunde mit oder ohne Unterstützung der mittlerweile sehr häufig eingesetzten Vakuumtherapie sekundär heilen zu lassen, ist technisch mit geringem Aufwand verbunden. Mit einer Hauttransplantation kann ein gut durchblutetes Wundareal ebenfalls recht einfach gedeckt werden. Mit lokalen Haut-, fasziokutanen oder Muskellappen kann durchblutetes Gewebe in ein ischämisches Areal verlagert werden. Bei größeren und vor allem am distalen Unterschenkel gelegenen Defektwunden ist meist der Einsatz von freien Lappenplastiken mit mikrochirurgischem Gefäßanschluss nötig.
Um eine Komplikation rasch therapieren zu können, ist das frühzeitige Erkennen und interdisziplinäres Handeln erforderlich. Angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft ist die plastische Rekonstruktion der unteren Extremität auch eine sozioökonomische Herausforderung. Letztlich muss jedoch auch der ambitionierte rekonstruktive Chirurg akzeptieren, dass manche multimorbiden Patienten mit ausgedehnten Wunden und vital bedrohlichen Nebendiagnosen mehr von einer frühen Amputation und anschließenden Prothesenversorgung profitieren.
Literatur
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Prof. Dr. Michael Sauerbier
Chefarzt der Klinik für Plastische, Hand- und Rekonstruktive
Chirurgie
Kliniken des Main-Taunus-Kreises
GmbH,
Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Kronberger Straße 36
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Taunus
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