Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2010; 5(3): 207-220
DOI: 10.1055/s-0029-1244243
Schultergürtel und obere Extremität

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Therapie bei rheumatoider Arthritis der Hand

G.  Heers1 , F.  J.  Winkler1 , P.  Telisselis2 , N.  Borisch3 , J.  Grifka1
  • 1Orthopädische Klinik, Universität Regensburg
  • 2Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
  • 3DRK-Klinik Baden-Baden
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Publication Date:
29 June 2010 (online)

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Im Verlauf der rheumatoiden Arthritis (RA) kommt es in mehr als ⅔ der Fälle zu einer Beteiligung der Hand- und Fingergelenke. Unbehandelt führt die Progredienz der Erkrankung zum Verlust der Handgelenk- und Fingerfunktion. Dies bedeutet für die Patienten einen schwerwiegenden Verlust ihrer Selbstständigkeit. Die Vorstellung beim Operateur erfolgt manchmal leider erst spät im Verlauf der Erkrankung, gelenkerhaltende Maßnahmen sind dann meistens nicht mehr möglich.

Für diese späte Vorstellung gibt es mehrere Gründe. Häufig wird bei Patienten mit RA erst bei sichtbarer Verformung der Hand- und Fingergelenke der Rat des Rheumachirurgen eingeholt. Außerdem sind es in der Regel zunächst die Gelenke der unteren Extremität, die versorgt werden, da hier schnell der Verlust der Mobilität droht. Die Schmerzen korrelieren nicht immer mit der Krankheitsaktivität und mit der Schwere der Erkrankung. Manchmal sind massiv geschwollene Gelenke komplett schmerzfrei, vor allem unter den neuen hochwirksamen Basistherapeutika. Auch lernt der Patient aufgrund der meist schleichend eintretenden Veränderungen oft recht gut den Funktionsverlust zu kompensieren. Damit besteht für den Patienten kein wesentlicher Leidensdruck. Auch wissen die Patienten meist nicht, dass die Möglichkeit der operativen Behandlung besteht.

Ein Patient mit RA bedarf der langfristigen vertrauensvollen Betreuung von Ärzten, Physio- und Ergotherapeuten, die auf dieses Gebiet spezialisiert sind.

Die medikamentöse Therapie ist die Grundlage der Behandlung. Sie muss frühestmöglich eingeleitet und überwacht werden. Die internistischerseits anerkannten Therapieschemata müssen bei Bedarf auch angepasst werden. Chirurgische Maßnahmen alleine schützen nicht vor einer Destruktion der Gelenke.

Literatur

Privatdozent Dr. G. Heers

Orthopädische Klinik
Universität Regensburg

Kaiser-Karl-V.-Allee 3
93077 Bad Abbach

Email: g.heers@asklepios.com