Zusammenfassung
Hintergrund: Der Morbus Behçet (MB) ist eine systemische Vaskulitis bisher unbekannter Genese. In bis zu 80 % der Fälle kommt es zu einer Beteiligung der Augen, wobei die Vaskulitis im Vordergrund steht. Im Verlauf der Erkrankung treten aber auch Veränderungen im vorderen Augensegment, insbesondere eine Katarakt, auf. In dieser retrospektiven Studie wurden die Ergebnisse nach Kataraktoperation bei Patienten mit einer Behçet-Erkrankung untersucht. Patienten und Methoden: Insgesamt wurden 12 Augen von 9 Patienten mit einer Behçet-Erkrankung retrospektiv ausgewertet. Im Zeitraum von Juni 2001 bis September 2009 wurde bei 11 Augen eine Clear-Cornea-Phakoemulsifikation und bei einem Auge eine extrakapsuläre Kataraktextraktion (ECCE) durchgeführt. Der bestkorrigierte Visus (BCVA) wurde jeweils unmittelbar präoperativ sowie postoperativ alle 3 Monate gemessen. Bei jeder Nachuntersuchung fand eine ausführliche ophthalmologische Untersuchung statt und beinhaltete die Erhebung postoperativer Visuswerte und der Komplikationen. Eregebnisse: Der mittlere postoperative Nachuntersuchungszeitraum betrug 33,8 Monate (3 – 88 Monate). Der mittlere präoperative LogMAR-Visus betrug 1,15 ± 0,53 (95 % CI: 0,81 – 1,49) verbesserte sich auf 0,36 ± 0,32 (95 % CI: 0,15 – 0,56) bei der Abschlussuntersuchung (p < 0,001). Schwere Komplikationen wie ein Rezidiv oder ein Makulaödem traten im Verlauf bei keinem der Patienten auf. Die häufigste Komplikation während der Nachbehandlungszeit war die hintere Kapseltrübung bei 2 Augen (17 %). Weitere Komplikationen waren eine mittelschwere Fibrinreaktion bei einem Auge (8 %). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Kataraktchirurgie bei Patienten mit einer Behçet-Erkrankung waren zufrieden stellend. Postoperativ zeigten die meisten Patienten eine verbesserte Sehschärfe, die auch während des Nachbehandlungszeitraums stabil blieb. Die Komplikationsrate fiel trotz der Schwere der Erkrankung relativ gering aus.
Abstract
Background: Behçet’s disease is a systemic vasculitis disorder of unknown aetiology. Ocular involvement, especially with vasculitis, is detected in up to 80 % of the cases. Anterior segment involvement such as cataract is also seen in the follow-up of patients who are then treated surgically. In this study, we aimed to analyze the outcomes of cataract surgery in patients with Behçet’s disease retrospectively. Patients and Methods: The records of 9 patients (12 eyes) with Behçet’s disease who underwent phacoemulsification with IOL implantation in 11 eyes and extracapsular cataract extraction (ECCE) with IOL implantation in one eye between June 2001 and September 2009 were evaluated retrospectively. The visual outcome and complications were analysed. Results: The mean follow-up was 33.8 months (range 3 to 88 months). The mean preoperative LogMAR BCVA was 1.15 ± 0.53 (95 % CI: 0.81 – 1.49) and increased to 0.36 ± 0.32 (95 % CI: 0.15 – 0.56) at last medical visit (p < 0.001). The most frequent postoperative complication was posterior capsular opacification, which developed in 2 eyes (17 %). Other complications were mild fibrinous reaction in 1 eye (8 %). Conclusions: The outcomes of cataract surgery in patients with Behçet’s disease were satisfactory. The great majority of the patients regained and retained a good visual outcome and had fewer postoperative complications.
Schlüsselwörter
Katarakt - intraokulare Entzündungen - Morbus Behçet
Key words
cataract - intraocular inflammation - Behçet’s disease
Literatur
e.yoeruek@googlemail.com
