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DOI: 10.1055/s-0030-1248453
Enzephalitis unter dem Aspekt eines Hirntumors
Encephalitis Mimicking Glioblastoma Multiforme / LymphomaPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. Februar 2011 (online)

Einleitung
Das Glioblastoma multiforme ist der häufigste bösartige hirneigene Tumor beim Erwachsenen und wird aufgrund der sehr schlechten Prognose nach der WHO-Klassifikation der Tumoren des zentralen Nervensystems als Grad IV eingestuft. Klinisch stehen bei den Patienten häufig auffällige Persönlichkeitsveränderungen, Apathie und psychomotorische Verlangsamung sowie Paresen und epileptische Anfälle im Vordergrund. Neuroradiologisch ist der Tumor charakterisiert durch das „bunte Bild” des Tumorgewebes mit Kontrastmittelaustritt infolge gestörter Blut-Hirn-Schranke und zystischen Nekrosen, die eingeblutet sein können [1]. Eine infiltrative Ausdehnung entlang der Bahnsysteme in die kontralaterale Hemisphäre (sog. „Schmetterlingsgliom” des Balkens) ist mit einer besonders schlechten Prognose assoziiert [2]. Die Behandlung besteht in operativer Reduktion der Tumormasse, Bestrahlung und Chemotherapie. Eine endgültige Heilung kann derzeit nicht erreicht werden.
Literatur
- 1 Lafitte F, Morel-Precetti S, Martin-Duverneuil N et al. Multiple glioblastomas: CT and MR features. Chiras J Eur Radiol. 2001; 11 131-136
- 2 Agrawal A. Butterfly glioma of the corpus callosum. J Cancer Res Ther. 2009; 5 43-45
- 3 Prange H, Bitsch A. Neurologische Intensivmedizin: Praxisleitfaden für Neurologische Intensivstationen und Stroke Units.. Stuttgart: Thieme; 2004
Dr. med. Inga Kristina Teismann
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Albert-Schweitzer-Straße 33
48149 Münster
eMail: i.teismann@uni-muenster.de