Rofo 2010; 182(3): 217
DOI: 10.1055/s-0030-1248995
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Glioblastoma multiforme – Unterscheidung von Rezidiv und Nekrose mittels DSC-Perfusions-MRT

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Publication Date:
24 February 2010 (online)

 

Mithilfe der Dynamic-Susceptibility-weighted-Contrast-material-enhanced-Perfusions-MRT lassen sich zerebrale hämodynamische Messungen durchführen. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe untersuchte, ob sich bei Patienten mit einem mittels Strahlentherapie behandelten Glioblastoma multiforme im Verlauf durch dieses Verfahren Strahlennekrosen von Rezidiven unterscheiden lassen. Radiology 2009; 253: 486-496

Barajas et al. nahmen in ihre Studie 57 Patienten (33 Männer, 24 Frauen) auf, bei denen zwischen Januar 2003 und Januar 2007 aufgrund eines Glioblastoms nach erfolgter chirurgischer Resektion eine adjuvante externe Strahlentherapie durchgeführt worden war und bei denen sich im Verlauf im Strahlenfeld eine sich vergrößernde, Kontrastmittel anreichernde Struktur ausbildete. Differenzialdiagnostisch war mittels konventioneller MRT nicht zwischen einer Strahlennekrose und einem Tumorrezidiv zu unterscheiden. Es wurde bei den Patienten eine T2-gewichtete DSC-Perfusions-MRT (DSC = Dynamic-Susceptibility-weighted-Contrast-material-enhanced) durchgeführt und die Patienten wurden entweder radiologisch nachbeobachtet oder biopsiert bzw. ggf. reseziert.

Die Patienten waren im Mittel 54,2 Jahre alt. Die externe Strahlentherapie war jeweils fraktioniert über einen Zeitraum von 6 Wochen erfolgt mit entweder 180 cGy pro Tag bis zu einer Gesamtdosis von 5 940 cGy oder mit 200 cGy pro Tag bis zu einer Gesamtdosis von 6 000 cGy. Alle Patienten waren zusätzlich mit Temozolomid behandelt worden.

Bei den 57 Patienten der Kohorte wurden insgesamt 66 DSC-Perfusions-MRTs durchgeführt. Davon erwiesen sich 46 Läsionen histologisch als Tumorrezidiv und 20 Läsionen chirurgisch oder im radiologischen Follow-up als Strahlennekrosen. Bei den DSC-Perfusions-MRT-Untersuchungen zeigte sich, dass die mittlere, die minimale und die maximale relative Peak-Höhe (PH) und das relative zerebrale Blutvolumen (CBV) bei Patienten mit einem Tumorrezidiv signifikant höher lag als bei Patienten mit Strahlennekrose. Der relative Prozentsatz der Signal-Recovery lag in der Gruppe der Patienten mit einem Glioblastomrezidiv deutlich niedriger als in der Gruppe der Patienten mit einer Strahlennekrose. Damit konnte erstmals nicht invasiv zwischen den beiden Entitäten unterschieden werden. Dies könnte für Patienten mit einer Strahlennekrose in der klinischen Praxis sehr gewinnbringend sein, da ihnen die möglicherweise erneuten Schaden im Umgebungsgewebe anrichtenden Biopsien der Läsionen erspart werden können, so die Autoren. Die messbaren Unterschiede der Hämodynamik führen die Autoren auf die unterschiedliche Vaskularisierung von Tumorgewebe und nekrotischem Gewebe zurück.