Zahnmedizin up2date 2010; 4(5): 437
DOI: 10.1055/s-0030-1250493
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser,

R. Weiger
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Publication Date:
28 October 2010 (online)

das heutige zahnärztliche Spektrum umfasst (glücklicherweise) eine Vielfalt von Behandlungsmaßnahmen, die nicht nur für die Anliegen und Probleme unserer Patienten adäquate Lösungen bereithält, sondern auch unseren zahnärztlichen Alltag abwechslungsreich macht. Die vorliegende Ausgabe von Zahnmedizin up2date spiegelt dies wider; so finden Sie eine Auswahl praxisrelevanter Beiträge, die verschiedene Facetten der Zahnmedizin näher beleuchten.

Im Zeitalter „minimalinvasiver“, Zahnhartsubstanz schonender Therapien in Verbindung mit den stetig zunehmenden Ansprüchen an die Ästhetik haben Keramikveneers und ‐teilkronen einen festen Platz eingenommen. Ausführlich widmen sich die Kollegen Pröbster und Groten diesem Thema. Neben den verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten und dem Indikationsbereich werden die praktischen Aspekte und die Umsetzung mit allen wichtigen Details in den Mittelpunkt gerückt. Selbst das Provisorium, dessen Herstellung in der Tat eine Herausforderung darstellt, kommt nicht zu kurz. Ich bin mir sicher, dass selbst der Erfahrene den einen oder anderen wertvollen Hinweis findet.

Ein nach wie vor aktuelles wie letztendlich komplexes Thema spricht die Autorengruppe Meyer und Biffar an. Es geht um die Frage, wann eine direkte Füllung, wann ein Inlay oder eine Teilkrone die bessere Wahl der Versorgung im Seitenzahnbereich darstellt. Die einzelnen Kriterien, die wesentlich zur Entscheidungsfindung beitragen, werden ausführlich erörtert. Das Fazit darf als eindeutig bezeichnet werden. Lesen Sie, zu welchen Empfehlungen die Autoren gelangen.

Schließlich möchte ich Sie animieren, ein für manchen Leser vielleicht „verstaubtes“ Kapitel – die Werkstoffkunde – in Angriff zu nehmen und mit anderen Augen zu betrachten. Gelegenheit bietet hierzu der auf frische und gleichzeitig fachkundige Weise verfasste Beitrag der Autoren Balkenhol und Rupf. Die Autoren geben dem Gebiet nicht nur einen für die heutige Zeit passenden und zugleich attraktiveren Titel („dentale Biomaterialkunde“), sondern weisen auf die aktuellen Entwicklungen und deren Bedeutungen in der Praxis hin. Die Lektüre lohnt sich!

Zu guter Letzt werden in diesem Heft – neben den defekt- und materialorientierten Betrachtungen – auch (pulpa-) biologische Aspekte im Beitrag über die Vitalerhaltung von Hecker und Mitarbeitern gewürdigt. Obwohl vitalerhaltende Therapiemaßnahmen aus der Praxis nicht wegzudenken sind, bleiben die Diagnostik des Pulpazustands und die Vorhersage der Erfolgsaussichten, z. B. einer direkten Überkappung, im Einzelfall schwierig. Wer an einer detaillierten Darstellung der Thematik und am „State of the art“ der vielfältigen Einflussfaktoren und gegenwärtigen Therapieoptionen interessiert ist, wird hier sicher fündig.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr
Prof. Dr. Roland Weiger
Universitätskliniken für Zahnmedizin, Universität Basel
Mitherausgeber der Zahnmedizin up2date

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