Zeitschrift für Komplementärmedizin 2010; 2(6): 48-49
DOI: 10.1055/s-0030-1250494
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Vier Fachleute – vier Behandlungsstrategien Behandlungsstrategien bei Psoriasis

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Publication Date:
25 November 2010 (online)

Mikrobiologische Therapie

Keine Lebensform kann ohne schützende Grenzflächen existieren. Der Mensch benötigt Haut und Schleimhaut zu seiner äußeren und inneren Be- und Abgrenzung sowie zum Schutz des Körperinneren.

Die chronische Entzündung gilt als Schlüsselfaktor für die Entstehung vieler Krankheiten, z. B. für Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis, Asthma, MS. Sie gilt es, individuell auf das Normalmaß zu modulieren.

Ohne Bakterien kein Immunsystem

Wenn kein ausreichender Schutz besteht, Haut und Schleimhaut durchlässig werden, können krankheitsauslösende Mikroorganismen, Chemikalien und allergieauslösende Substanzen nahezu ungehindert in den Körper eindringen; das Immunsystem reagiert überschießend entzündlich, der Mensch wird krank. Da entzündliche Hautveränderungen die Reparatur erkrankter Zellsysteme behindern, muss es oberstes Ziel sein, antiinflammatorisch zu behandeln. Hier hat sich die mikrobiologische Therapie, die Behandlung mit Probiotika, immunmodulierenden Mikroorganismen und Individualarzneien wie Autovakzinen, in der Therapie der Psoriasis bewährt.

Praktische Vorgehensweise

Man beginnt zunächst mit einer antientzündlichen Behandlung mit Bakterienautolysaten über 4–6 Wochen. Zusätzlich werden Probiotika eingesetzt, die das Darmmilieu pH-regulierend verbessern (5,8–6,5), die Ernährung der Enterozyten durch Bildung von kurzkettigen Fettsäuren sicherstellen und die interepithelialen Haftkomplexe (Tight Junctions) schützen. Es folgt die eigentliche „Immunmodulation“ durch die Gabe von Enterococcus faecalis (sIgA-Synthese), physiologische E. coli und Autovakzine. Dieses Individualarzneimittel wird aus patienteneigenen Mikroorganismen gewonnen. Die Anwendung erfolgt entweder per injectionem, oral oder perkutan durch Einreiben in die Haut.

Ein Behandlungsdurchgang nimmt ca. 5–6 Monate in Anspruch, 2–3 Durchläufe können erforderlich werden.

Tab. 1 Übersicht Behandlungsschema. Wirkstoff Produkte Vorphase (1. Monat) steriles Autolysat von E. coli und Enterococcus faecalis Pro Symbioflor® Phase 1 (2. + 3. Monat) Zellen und Autolysat aus Enterococcus faecalisMilchsäurebakterien Symbioflor 1®SymbioLact comp. Phase 2 (4. + 5. Monat) Zellen und Autolysat aus Enterococcus faecalisMilchsäurebakterienZellen und Autolysat aus E. coli Symbioflor 1®SymbioLact comp.Symbioflor 2®/Mutaflor® Dr. Rainer Schmidt

Dr. Rainer Schmidt FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Naturheilverfahren, Homöopathie

Arzt für Pathologie, Kinder- und Jugendmedizin, Naturheilverfahren, Allergologie; Vorsitz des Arbeitskreises für Mikrobiologische Therapie

Lindenstraße 8

29462 Wustrow

Email: dr.schmidt-fuchs@arcor.de

URL: http://www.amt-herborn.de

Dr. med. Volker Schmiedel

Habichtswaldklinik

Wigandstraße 1

34131 Kassel

Email: schmiedel@habichtswaldklinik.de

Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch

Deutsches Institut für Gesundheitsforschung

Lindenstraße 5

08645 Bad Elster

Email: info@d-i-g.org

Prof. Dr. Dr. Angela Schuh

Institut für Gesundheits- und Rehabilitationswissenschaften der
Ludwig-Maximilians-Universität München

Marchioninistraße 17

81377 München

Email: angela.schuh@med.uni-muenchen.de

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