Zahnmedizin up2date 2010; 4(6): 543
DOI: 10.1055/s-0030-1250546
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Karl-Rudolf Stratmann
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Publication Date:
03 December 2010 (online)

Das Jahr 2010 geht zu Ende, Weihnachten steht vor der Tür. Am Ende dieses ersten Jahrzehnts in einem neuen Jahrtausend kann es interessant sein, einmal zurückzublicken, was an Neuigkeiten in der Zahnmedizin geschehen ist.

Die Zahnmedizin hat den Deutschen Zahnärztetag fest etabliert. Dort trifft sich die gesamte Zahnmedizin, und neben der wissenschaftlichen Diskussion um zahnmedizinische Inhalte finden Veranstaltungen, die den Berufsstand betreffen, statt. Dieses Miteinander führt dazu, dass Neuerungen aus der Wissenschaft schneller in der Standesvertretung mitsamt ihren Auswirkungen auf die tägliche zahnärztliche Praxis diskutiert werden und dass standespolitische Fragen an die Wissenschaft herangetragen werden, mit der Bitte, diese zu klären. Nur in diesem Miteinander war eine Neubeschreibung der Zahnheilkunde möglich.

In diesem Jahr trafen sich wieder die „klassischen“ Fächer – die zahnärztliche Chirurgie, die Kieferorthopädie, die Zahnerhaltung und die Prothetik – mit den großen Querschnittsfächern – der Implantologie, der Parodontologie, der Kinderzahnheilkunde, der Funktionslehre und der Laserzahnheilkunde. Diesmal folgten wir der Einladung nach Frankfurt. Neben den Gastgebern möchte ich persönlich all Denjenigen danken, die dazu beitrugen, dass die Idee zu diesem Treffen konkrete Züge annehmen konnte. Wir haben fachlich viel gelernt und die menschlichen Kontakte zeigen uns, dass wir eine große Gruppe sind, deren Anliegen es ist, unsere Patienten auf einer wissenschaftlichen fundierten Basis zu behandeln. Wenn sich so viele Zahnärzte aus Praxen, Universitäten und Industrie treffen, ist ein reicher Austausch möglich.

Die oben erwähnten Querschnittsfächer werden von Kollegen geprägt, die in Praxen niedergelassen sind. Daneben waren auch alle Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreise vertreten, und die enorme Vielfalt zahnmedizinischer Tätigkeit wurde vor Ort spürbar und greifbar. Dieser Querschnitt spiegelt sich auch in Ihrer neuen Zahnmedizin up2date wider: Die Zahnerhaltung als „klassisches“ Fach ist neben der Kinderzahnheilkunde als großes Querschnittsfach vertreten. Mit der fotodynamischen Behandlung steht wieder eine vergleichsweise junge Behandlungsoption zur Lektüre; ebenso locken die Möglichkeiten, auch endodontische Problemfälle zu lösen, auf zahnmedizinisches Neuland. In der Forensik trifft sich Zahnmedizin mit Juristerei und Kriminologie.

Was hat uns dieses Jahrzehnt Neues gebracht? Ich werde nur zwei Beispiele anführen. Wir haben viel über Knochen gelernt, da wir uns mit der Bisphosphonat-assoziierten Nekrose befassen mussten – auch dazu wird Ihnen Zahnmedizin up2date in Kürze berichten. Zweites Beispiel: Die Laserzahnheilkunde und die ästhetische Zahnheilkunde haben sich in der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde etabliert.

Das letzte Jahrzehnt zeigte auch ganz deutlich: Zahnärzte sind an wissenschaftlicher Zahnheilkunde interessiert. Nicht zuletzt das breite Spektrum an Fortbildungsangeboten, das z. B. die Akademie Praxis und Wissenschaft der DGZMK bereit hält, und die starke Nachfrage nach solchen Angeboten spiegeln den Stellenwert wider, den kontinuierliche Fort- und Weiterbildung unter Zahnärzten heute innehat. Und – last but not least – haben wir unseren Beitrag zu Ihrer Fortbildung geleistet, indem wir 2007 die Zahnmedizin up2date aus der Taufe gehoben haben.

Und kurz vor dem Jahresende noch eine Neuigkeit: Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde hat einen neuen Präsidenten, Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake. Ihm wünschen wir bei seinen Entscheidungen eine glückliche Hand und viel Erfolg für die Zahnmedizin. Und außerdem: Wir haben eine Präsidentin elect – herzlichen Glückwunsch an Frau Professor Dr. Kahl-Nieke. Sie ist nicht nur die erste Frau, die nach der Satzung Präsident wird, sondern auch der erste Präsident aus dem Fachgebiet der Kieferorthopädie. Gleich zwei große Neuerungen auf einmal. Ich wünsche diesem Team viele große Erfolge, sie werden unseren Patienten in der täglichen Praxis zugute kommen.

Das Herausgeberteam der Zahnmedizin up2date wünscht unseren Leserinnen und Lesern ein geruhsames Weihnachtsfest und viel Erfolg im neuen Jahr!

Herzlich,
Ihr

Dr. Karl-Rudolf Stratmann

Schriftleiter der Zahnmedizin up2date