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DOI: 10.1055/s-0030-1253124
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Forderung des Präsidenten der Bundesärztekammer ‐ Mehr Palliativmedizin statt aktiver Sterbehilfe
Publication History
Publication Date:
25 March 2010 (online)
"Eine gute und flächendeckende Palliativmedizin wird den Ruf nach aktiver Sterbehilfe sicher verhallen lassen. Deshalb muss die Zahl der Palliativstationen und Hospize in Deutschland dringend weiter erhöht werden", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, der Nachrichtenagentur DAPD. Die Palliativmedizin müsse endlich ein fester Bestandteil der heutigen Medizin werden.
In den vergangenen Jahren habe es in diesem Bereich zwar bereits große Fortschritte gegeben, doch noch immer würden viele der schwerstkranken und sterbenden Menschen von den Angeboten nicht erreicht: "Sie leiden unter Schmerzen und anderen schweren Symptomen und fühlen sich häufig an ihrem Lebensende alleingelassen", so Hoppe. Die Palliativmedizin könne dazu beitragen, das Vertrauen der Menschen in eine fürsorgliche Medizin am Lebensende zu stärken.
Mit dem Ausbau der Palliativmedizin könne zudem der kommerziellen Sterbehilfe ein Riegel vorgeschoben werden. "Der Patient hat zwar das Recht auf einen würdigen Tod, nicht aber darauf, getötet zu werden", betonte der Ärztepräsident. Aktive Sterbehilfe und Palliativmedizin unterschieden sich darin, dass nicht der Leidende, sondern die Symptome seines Leidens beseitigt würden. Ärzte wüssten, dass Menschen, die unheilbar krank seien, aber deren Schmerzen wirksam bekämpft und deren Sorgen ernst genommen würden, auch die letzten Tage ihres Lebens als lebenswert erleben.
Pressemitteilung der Bundesärztekammer