Immunsupprimierte Menschen, die eine Spenderniere empfangen haben, sind hochgradig gefährdet, Plattenepithelkarzinome zu entwickeln: So erkranken innerhalb von 10 Jahren nach einer Transplantation etwa 30 % dieser Patienten an dieser Hautkrebsform. Dennoch sind Immunsuppressiva unerlässlich, um die Zahl akuter Abstoßungen zu vermeiden und das 1-Jahres-Überleben des Transplantats zu verbessern. Nun könnte es einen Grund zur Hoffnung zu geben. Möglicherweise gibt es in der Zukunft verlässliche klinische Tests, die vorhersagen können, wer die Krankheit tatsächlich bekommt und wer nicht.
Hohes Krebsrisiko bei vielen regulatorischen T-Zellen
Hohes Krebsrisiko bei vielen regulatorischen T-Zellen
Wie man bereits weiß, ist eine hohe Zahl an regulatorischen T-Zellen generell mit einer schlechten Prognose für Patienten mit Krebs verknüpft. Daher vermuteten Carrol et al. [1] darin ein Potenzial als prädiktiven Marker für das Risiko von Nierenempfängern, Plattenepithelkarzinome zu entwickeln. Um dies zu überprüfen, schlossen die Forscher Patienten mit Spendernieren mit (n = 65) und ohne (n = 51) diesen Hautkrebs in eine Studie ein. Sie schätzten im Follow-up (Median 340 Tage) verschiedene Risikofaktoren ab, welche die Entstehung eines Plattenepithelkarzinoms begünstigen.
Studie identifiziert Marker für Plattenepithelkarzinom
Studie identifiziert Marker für Plattenepithelkarzinom
Die Wissenschaftler identifizierten mehrere Faktoren, die sich zwischen den beiden Patientengruppen unterschieden. So hatten diejenigen ein höheres Erkrankungsrisiko, die ...
Bild: creativ collection
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... mehr als 35 periphere regulatorische T-Zellen pro µl Blut vom Typ FOXP3+ CD4+ CD127low,
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... weniger als 100 natürliche Killerzellen pro µl Blut und
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... zuvor schon einmal ein Plattenepithelkarzinom gehabt hatten.
Wie die Autoren aus den Ergebnissen schließen, ist die Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen vorhersehbar, wenn man spezielle Komponenten des Immunsystems überwacht.
Christian Schäfer, Stuttgart