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DOI: 10.1055/s-0030-1254228
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Leitlinien – Neues zur (Central) Auditory Processing Disorder
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Mai 2010 (online)
Die American Association of Audiology (AAA) publiziert im Herbst ihre aktualisierte Leitlinie, die sich gegenüber anderen deutlich abgrenzt. Beim Treffen "Audiology Now!" waren schon jetzt alle Details zu erfahren, allerdings nur mündlich. Ich berichte nur über die Unterschiede zu anderen Konsensuspapieren oder Leitlinien. Annual Convention of the American Association of Audiology, 14.-17. April 2010 in San Diego, CA, USA
Zum Thema (Central) Auditory Processing Disorder ((C)APD) gibt es eine Reihe wichtiger Konsensus-Papiere und Leitlinien, an denen sich auch die in Deutschland verbreiteten Ansichten orientieren, speziell auch das Konsensus-Papier der der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP). Es gibt jedoch erwähnenswerte Unterscheide zu den Leitlinien der AAA.
Kinder mit geringgradigen Schwerhörigkeiten, zumeist Schalleitungsschwerhörigkeiten, sind durchaus Kandidaten für eine Diagnostik, sofern man die Schwerhörigkeit bei den Tests berücksichtigt. Man braucht also nach Ansicht der AAA zumindest einige der Kinder mit Schalleitungskomponenten und geplanter Diagnostik nicht mit abschwellendem Nasenspray und neuem Termin nach Hause zu schicken. Gerade Kinder mit einer Vorgeschichte häufiger Otitis media – und hier ist in erster Linie die seröse oder muköse Otitis media (Paukenerguss) gemeint – werden als besonders ideale Kandidaten für eine Testung angesehen, da bei diesen Kindern häufig mit (C)APD zu rechnen ist.
Fragebögen werden als Testinstrument abgelehnt, da sie nicht gut validierbar sind; sie dienen der Vorauswahl und der Therapiekontrolle, nicht der Diagnosestellung. Tests sollten auditive Funktionen prüfen, die in den neuronalen Strukturen des auditiven Systems begründet sind und die man mit diesen in Beziehung setzen kann. Man sollte nicht-sprachliche und auch sprachliche Stimuli verwenden. Dies widerspricht den jüngsten Ansichten aus Großbritannien, die die (C)APD-Diagnose auf eine non-verbale Testung reduzieren derzeit auch in Deutschland und erhalten durch die Leitlinie der AAA eine klare Absage. wollen. Solche Ansichten verbreiten sich