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DOI: 10.1055/s-0030-1255481
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
KHK - CT ist MRT zur nicht invasiven Diagnostik überlegen
Publication History
Publication Date:
30 July 2010 (online)
Zur Diagnostik einer koronaren Herzerkrankung (KHK) ist nach wie vor die invasive Koronarangiografie der Goldstandard. In den vergangenen Jahren wurden auch nicht invasive Methoden entwickelt, von denen CT und MRT wegen der hohen Bildqualität bevorzugt werden. Schuetz et al. verglichen nun in einer Meta-Analyse beide Verfahren. Ann Intern Med 2010; 152: 167-177
Die Autoren suchten hierzu in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE und ISI Web of Science im Zeitraum von deren Gründung bis Juni 2009 nach geeigneten Studien. Analysiert wurden deutsch- und englischsprachige Arbeiten, die in einem prospektiven Design CT oder MRT mit einer Koronarangiografie zur Diagnostik einer KHK verglichen. Die Autoren extrahierten die Daten und lösten Unstimmigkeiten im Konsensverfahren, außerdem beurteilten sie die Qualität der Studien. Ziel der Meta-Analyse war es, die Fähigkeit von MRT und CT zum Ausschluss einer relevanten Koronarstenose bei Patienten mit bekannter KHK oder Verdacht auf diese Erkrankung zu vergleichen. Zur Verfügung standen 89 Studien, die sich mit einer CT-Angiografie beschäftigten, und 20, bei denen ein MRT zum Einsatz kam. Die Zahl der Patienten in den CT-Studien variierte von 15 bis 360 mit einem Median von 72; an den MRT-Studien nahmen zwischen 10 und 131 Patienten teil, der Median betrug 52. In der bivariaten Analyse fanden sich durchschnittliche Sensitivitäten und Spezifitäten von 97,2 % und 87,4 % (95 %-Konfindenzintervall [KI] 96,2-98 und 84,5-89,8) für das CT; für das MRT lagen die Werte bei 87,1 % und 70,3 % (95 %-KI 83-90,3 und 58,8-79,7). In Studien, an denen nur Patienten mit vermuteter KHK teilnahmen, stiegen Sensitivität und Spezifität für das CT auf 97,6 % und 89,2 % an (95 %-KI 96,1-98,5 und 86-91,8). Signifikante Verbesserungen der Sensitivität beim CT zeigten sich auch bei Geräten mit mehr als 16 Zeilen und bei Herzfrequenzen unter 60/min. Limitierend wirkten sich in der Meta-Analyse allerdings die geringe Zahl an MRT-Studien aus, außerdem verglichen nur 5 Arbeiten MRT und CT direkt miteinander.